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Zisch Warum feiern wir Weihnachten – das Fest der Liebe?

Von Redaktion svz.de | 23.12.2016, 15:20 Uhr

Bald ist es wieder soweit, Weihnachten, das Fest der Liebe, steht vor der Tür. Doch wieso feiern wir eigentlich das „Fest der Liebe“?

Allgemein wird gesagt, dass am 25.Dezember Jesus geboren wurde. Wenn man sich aber die Evangelien in der Bibel anschaut, dann ist dieses Datum nirgends vermerkt. Der genaue Tag von Jesus Geburt ist nicht bekannt, jedoch wurde es von der Kirche auf den 25. Dezember gelegt. Doch in vielen Ländern wird bereits am 24. Gefeiert. Der Grund liegt darin, dass ein Fest immer mit den Vigilen, den Nachtwachen des Vorabends begonnen wurde. Als Vigil bezeichnet man die Nachtwache vor großen Festen. Doch wieso im Winter? Es ist kalt, es wird früh dunkel. Es kann nichts gedeihen und es kann kein neues Leben entstehen, zudem mögen viele Menschen die kalte, dunkle Jahreszeit nicht. Wieso also im Dezember? Egal, ob Perser, Germanen, Kelten oder Römer, in allen Kulturen wird im Dezember die Sonnenwende gefeiert. Das bedeutet, die Tage werden länger und die Nächte werden wieder kürzer. Der 25.12. war früher dafür bekannt, dass der Tag endlich wieder die Herrschaft übernahm. Heute ist es der 21.12., diese Zeitversetzung kommt durch eine Reform des Kalendersystems im 16.Jahrhundert. Der Ehrentag eines römischen Sonnengottes, Sol invictus, fällt ebenfalls auf den 25.Dezember. Er war wie ein Konkurrent zu Christus. Die Christen wollten die Geburt von Jesus aber als einen Feiertag begehen und legten den 25. Dezember fest. Zwei Feste an einem Tag, das geht aber schlecht. So ersetzte die Kirche den Ehrentag des römischen Gottes mit der Geburt von Jesus Christus. Es gibt aber noch eine andere Erklärung. Die Jungfrau Maria soll am 25. März von einem Engel verkündet bekommen haben, dass sie einen Sohn erhalten wird. Wenn Jesus nun genau neun Monate später zur Welt kam, dann würde dies auf den 25.12. fallen.

Doch eigentlich wird dieses Fest nur von Christen gefeiert, wieso feiern denn auch Nichtgläubige diesen Feiertag? Für viele Menschen auf der Welt ist es eher ein kulturelles Fest als ein religiöses. Viele Leute kritisieren auch, dass es eher zu einem Konsumfest geworden ist und es nicht mehr um den eigentlichen Grund, die Geburt Christi, gehe. In Russland feiert man Weihnachte erst am 7.Januar. Der Grund dafür ist, dass die russische, orthodoxe Kirche Julianischen Kalender verwendet.

Der Begriff Weihnachten setzt sich übrigens aus zwei Wortbestandteilen zusammen, nämlich aus „Weih“ und „Nachten“. „Weih“ lässt sich vom germanischen Wort „whia“ ableiten und bedeutet so viel wie „heilig“. Und „Nachten“ lässt sich von „Nächten“ ableiten, es handelt sich also um die „heiligen Nächte“. Eine Tradition ist es auch, dass der altbekannte Weihnachtsmann kommt und den artigen Kindern Geschenke bringt. Er trägt einen langen, weißen Bart, eine rote Mütze und einen rotweißen Mantel. Unser Bild vom Weihnachtsmann wurde hauptsächlich vom klassischen nordamerikanischen „Santa Claus“ geprägt. Doch eine besonders lange Tradition hat der Weihnachtsmann eigentlich nicht, erstmals wurde er namentlich im Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, von Hoffmann von Fallersleben, im Jahre 1835 erwähnt.

Viele Kinder sehen diese Tatsache inzwischen wohl aber eher pragmatisch, ob Weihnachtsmann, Christkind, Papa, Opa oder Onkel Peter, Hauptsache es kommt überhaupt jemand, der die Geschenke bringt. Aber ist es nicht vielleicht genau deswegen das Fest der Liebe, gerade weil alle oben genannten, die Familien, Freunde und Bekannten zusammenkommen?

In einer Zeit, die sich immer schneller fortzubewegen scheint, ist die „heilige Nacht“ die Nacht des Beisammenseins. Gut so!

 

Cindy Leymann und Jamie Luisa Schultz, Klasse 10, Eldetalschule Domsühl