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20. Ostdeutsche JKA-Karate Meisterschaften in Schwerin Auf den Karateverein Budokai Schwerin ist bei Großveranstaltungen Verlass

Von Hans-Georg Taken | 07.05.2023, 12:52 Uhr

Wenn der Deutsche JKA Karatebund seine ostdeutsche Meisterschaft ausrichtet, dann macht er das seit Jahren in Schwerin. Denn dort hat der Verein Budokai einen verlässlichen Gastgeber.

Erst eine Verbeugung, dann rein in die Wettkampf-Halle. Oder auch wieder raus. Mit dieser Geste verdeutlichen die Karateka, dass sie alle Anwesenden in der Sporthalle höflich und mit Respekt behandeln werden. An diesem Sonnabend in der Schweriner Palmberg Arena wird sich viel verbeugt, höflich und respektvoll behandelt, denn 275 Jungen, Mädchen, Frauen und Männer sind aus elf Bundesländern angereist, um die Besten bei den offenen Ostdeutschen JKG-Karate Meisterschaften ausfindig zu machen.

Es bedarf schon jeder Menge Routine, um bei dieser Masse von Aktiven den Überblick zu behalten. Die Mitstreiter des Vereins Budokai Schwerin haben diese Routine, denn immerhin richten sie diese Veranstaltung des Deutschen JKA Karateverbands nun schon zum elften Mal in Folge aus. In solch einem Turnier steckt viel Arbeit.

Allein am Wettkampftag sind 50 Helfer des Budokai Vereins aus Schwerin in Aktion, um ein gutes Umfeld und ideale Bedingungen für einen Wettkampf zu schaffen, der als Höhepunkt der Initiative „Sport gegen Gewalt“ steht, die der Karateverein Budokai Schwerin 2003 ins Leben gerufen hatte.

„Das ist hier hervorragend organisiert“, lobt Betreuer Khai Dieu, der mit seiner Tochter Melissa und drei anderen Karateka des Vereins Shotokan aus Braunschweig angereist ist. „Wir sind Freitag in Schwerin angekommen, haben uns in aller Ruhe am Schloss umgesehen und werden am Sonnabend spät wieder nach Hause fahren“, sagt Khai Dieu. Tochter Melissa betreibt seit acht Jahren Karate. Vier Mal hat sie schon in Schwerin bei den „Ostdeutschen“ teilgenommen, dreimal ist die heute 16-Jährige schon in der Disziplin Kata Meisterin geworden.

Der Kampf gegen imaginäre Gegner will geübt sein

Eine Kata, das stellt einen Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner dar und besteht aus Kombinationen von einzelnen Angriffs- und Abwehrtechniken. Doch Melissa muss sich kurz vor der Mittagszeit noch in Geduld üben. „Ich bin erst in einer Stunde dran“, sagt sie. Aufgeregt sei sie nicht. Gut so, denn in der Ruhe liegt die Kraft auch in dieser Sportart, in der es keinen direkten Körperkontakt gibt, in dem jeder auf sich alleine gestellt ist, aber auch ans Miteinander denkt. „Bei allem Konkurrenzkampf, Karate verbindet, denn jeder zollt dem anderen Respekt, gibt ihm Tipps“, sagt Vater Khai.

Auf den drei Matten werden die Kämpfe im Akkord abgespult. Neben Kata werden auch die Besten im Kumite ermittelt. Kumite ist das Anwenden der Karatetechniken in einem Kampf gegen einen Gegner. Würden diese Techniken mit maximaler Kraft ausgeführt, würde kaum ein Karateka einen Kampf verletzungsfrei überstehen. Deshalb werden alle Tritt- und Schlagtechniken kontrolliert angewandt. Sie sollen zwar den Körper des Gegners deutlich treffen, dort jedoch keine Schäden anrichten. „Voraussetzung dafür ist, abgesehen vom jahrelangen Training, absolute Konzentration und Wachsamkeit während des Kämpfens“, sagt Mike Zurbel, Mitglied des Budokai Vereins, der an diesem Tag auch in der Wettkampfleitung aktiv ist.

Vom gastgebenden Verein sind elf Aktive am Start, aus MV zudem nehmen noch Sportler vom Müritz Dojo aus Röbel sowie vom Schweriner Verein Dojo Ronin teil. Am Ende schafft es der Verein Budokai in der Gesamtwertung auf den vierten Platz. Mit vier Gold- und jeweils drei Silber- und Bronzemedaillen. Erster wird Kiko Karate Dojo Hannover vor dem HKC Magdeburg-Barleben und SV Tora Berlin.

Und wie ist es Melissa Dieu ergangen? Am Sonntag um 2.30 Uhr in der Früh war sie zurück in Braunschweig und konnte gut einschlafen, denn sie wurde Vizemeisterin.

Mehr Informationen:

Budokai Schwerin

1. Plätze für Ronja Bietke (Kata-Einzel AK 12-13, 7.-6. Kyu und Kihon-Ippon-Kumite Einzel)

1. Platz: Morris Haberer (Kihon-Ippon-Kumite Einzel AK 12-15, 7.-6. Kyu)

1. Platz: Holger Wirth (Kata Einzel, ab 18, 5.-4. Kyu)

2. Plätze in verschiedenen Konkurrenzen gab es für Hinrich Lather, Paul Teichert und das Kata Team ab 18, ab 7. Kyu in der Besetzung Teichert, Haberer, Wirth)

3. Plätze gab es für Kathrin Weigel, Holger Wirth und Paul Teichert

Kampfkunstverein Dojo Ronin Schwerin

1. Platz: Fares Dyab (Jiyu-Ippon-Kumite Einzel, AK 14 bis 17, 5.-4. Kyu)

1. Platz: Tarek Dyab (Jiyu-Kumite Einzel, AK 16-17, ab 3. Kyu

2. Plätze gab es für Tarek Dyab (Kata Einzel), und das Jiyu-Kumite Team, AK 15-17 ab 3. Kyu.

3. Plätze: Mika Hüthel und das Jiyu-Kumite Team 15 bis 17, ab 3. Kyu

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