Empor spielt Konditionsstärke aus
hüttenberg | Der Blick auf die Tabelle der 2. Handball-Bundesliga fällt richtig angenehm aus: Platz neun mit 23:23 Punkten für den HC Empor Rostock. Das Team von Trainer Dr. Rastislav Trtik ist nach dem 32:28 (13:13) am Sonnabend beim TV 05/07 Hüttenberg seit sechs Spieltagen ohne Niederlage.
Die Gäste brauchten ihre Zeit zum Warmspielen. "Direkt nach über 600 Kilometern aus dem Bus auf das Parkett, das ist ja nicht leistungsfördernd", hatte Trtik im Vorfeld geäußert.
Nur Robert Wetzel im HCE-Gehäuse mit seinen Reflexen war es zu verdanken, dass die Hansestädter nach dem 2:4 (7.) und 5:7 (16.) gegen die ohne ihren Top-Shooter Florian Laudt (Mittelarmbruch) antretenden Hausherren in Reichweite blieben.
Gabor Langhans kommt als Ass aus dem Ärmel
Gerade in einer kritischen Phase zog Rastislav Trtik ein zusätzliches Ass aus dem Ärmel: Gabor Langhans feierte in den letzten acht Minuten der ersten Halbzeit sein Comeback. "Er wollte unbedingt seine Leidenszeit beenden, nicht nur auf der Bank sitzen, sondern sich auch einbringen. Mit seinen zwei Treffern hat er das bestens bewältigt", sagte der Coach.
Der war im Anschluss überhaupt voll des Lobes über seine Jungs: "Sie haben sich prächtig reingekniet, die taktische Marschroute gut umgesetzt, auch auf teilweise ungewohnten Positionen ihr Ding gemacht." Spaßig legte der 53-Jährige nach: "Unsere beiden ,Simulanten’ (Jens Dethloff und Sven Thormann absolvieren ein spezielles Knie-Reha-Programm, konnten in Hüttenberg nicht eingesetzt werden, sollen aber am Sonntag gegen Bietigheim wieder zur Verfügung stehen - d. Red.) müssen sich warm anziehen und um ihren Platz im Team kämpfen." Laut genug auf der Rückfahrt im Bus verkündet, großes Gelächter - es stimmt im Team…
Florian Zemlin wechselte sich mit Norman Flödl, der von den Anspielen eines Sasa Todosijevic und Roman Becvar profitierte, am Kreis ab. Überhaupt waren die Rostocker Qualitäten auf dieser und der Außenposition mit entscheidend. Da taute auch Christoph
Wischniewski auf, war eine gute Ergänzung zu René Gruszka.
"Wir haben unsere konditionelle Stärke ausgespielt", resümierte Jens Dethloff nach den 60 Minuten.
Diese Vorteile kamen zum wiederholten Male in der entscheidenden Phase zum Tragen. 20:23 lag der HC Empor in der 45. Minute zurück. Wenig später fiel der Ausgleich (48.), wiederum kurz
darauf (52.) das 25:23 für die Gäste. Der Erstliga-Absteiger war am Boden. Gegen die geballte Kraft von der Küste bekam er kein Bein mehr auf das Parkett.
"Wir haben die Hüttenberger förmlich zu Fehlern gezwungen", meinte Dethloff. Der Rest bis zum 31:26 in der 59. Minute war ein einziges Schaulaufen.
Hüttenberg: Ritschel, Redwitz - Pechstein 2, Mappes 1, A. Lex 1, Faulnbach 2, Wernig 5/2, Jezewski, Weber 2, S. Lex 6, Fernandes 3, Pausch 4, Stock 2, Vuglac
Rostock: R. Wetzel, Kominek - Becvar 3, Langhans 2, Gruszka 9/3, Flödl 5, T. Wetzel 2, Papadopoulos 4, Todosijevic 2, Wischniewski 4, Zemlin 1, Dethloff (nicht eingesetzt), Höwt (n. e.)
Siebenmeter: Hüttenberg 2/2, Rostock 5/3. Zeitstrafen: Hüttenberg 4, Rostock 10 Minuten
Schiedsrichter: Linker/Schmidt (beide Herne). Zuschauer: 1132
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