Mit ihren 22 Jahren gilt Außenangreiferin und Nationalspielerin Lina Alsmeier vom SSC Palmberg Schwerin als Ausnahmetalent. Jetzt spricht sie über ihre Liebe zum Volleyballsport und ihre Anfangszeit in Schwerin.
Beim USC Münster gelang Lina Alsmeier mit nur 17 Jahren der Durchbruch als Profi-Volleyballerin in der Frauen-Bundesliga. Im Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft trifft die mittlerweile 22-Jährige nun mit dem SSC Palmberg Schwerin ausgerechnet auf den Klub, der ihr als Sprungbrett zu einer bis dato steilen Karriere diente. Am Sonnabend, 8. April, empfängt der SSC um 18 Uhr den USC in der Schweriner Palmberg Arena, ehe eine Woche später am 15. April um 19.30 Uhr das zweite Playoff-Spiel in Münster angesetzt ist.
Dass der ambitionierte Rekordmeister aus der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns jeweils als Favorit ins Spiel geht, versteht sich von selbst. Dafür ist die Qualität im SSC-Kader einfach zu hoch. Siehe Lina Alsmeier, die seit ihrem Wechsel nach Schwerin vor knapp drei Jahren auf Anhieb als Stammkraft agierte. „Ich habe nie damit gerechnet, dass ich gleich von Anfang an auf dem Spielfeld stehen werde. Ich bin immer noch überrascht, wie viel Vertrauen mir Felix (Koslowski, Trainer des SSC – Anm. d. Red.) geschenkt hat“, erzählt Lina Alsmeier im Gespräch mit Verena Lukaschik im neuen SVZ-Podcast „Spiel.Satz.SSC.“.
Manchmal muss sie sich wohl selbst kneifen, wie ihr bisheriger Werdegang so verlaufen ist. Das Volleyballspielen, das war ihr zumindest von Anfang an in die Wiege gelegt. „Die Liebe zum Volleyball kommt von meinem Papa. Er hat in der ersten und zweiten Liga gespielt. Als kleines Kind bin ich immer mit zu den Spielen gegangen. Mein großer Bruder und meine kleine Schwester waren auch immer mit dabei“, sagt Alsmeier.

Für sie selbst war der Weg zum Profi da noch nicht absehbar. Mit sechs Jahren trat sie dann einer Volleyball-AG in ihrem Heimatdorf bei. Irgendwann wurde klar, dass dieses Mädchen ein gewisses Talent hat, mit dem Ball besser umzugehen als andere Mädchen in ihrem Alter. Als 13-Jährige in die Niedersachsen-Auswahl berufen, folgte die Nominierung in die Jugendnationalmannschaft. Erst dann zeichnete sich ab, dass es für Lina Alsmeier in Richtung Profikarriere gehen könnte.
So schafft es Lina Alsmeier in die Volleyball-Bundesliga
Aber nur, wenn sie das Elternhaus verlässt. Und so wechselte sie an ein Sportinternat in Münster, um Schule und Volleyball besser vereinen zu können. Die Unsicherheit, ob das der richtige Schritt ist, sei schnell verflogen. „Es hat mir dort gut gefallen und ich habe in den drei Jahren Freunde fürs Leben gefunden“, blickt Alsmeier gerne auf die Zeit zurück. Mit gerade einmal 17 Jahren profitierte sie schließlich von einer Verletzung ihrer Mitspielerin und wurde in der Bundesliga ins kalte Wasser geschmissen. Im Endeffekt ein absoluter Glücksfall für sie.
Schon in jungen Jahren sammelte sie somit Erfahrungen und zeigte Leistungen, die für ihren bisherigen Werdegang prägend waren. Denn schon bald kam der Anruf vom SSC Palmberg Schwerin. „So ein Angebot schlägt man nicht aus“, war sie sich schnell im Klaren, dass es zum Spitzenteam nach MV geht. Zusammen mit ihrem Freund Fabi. „Ich bin super dankbar für seine Unterstützung. Wir waren zu diesem Zeitpunkt erst ein Jahr zusammen, von daher ist das nicht selbstverständlich. Das hat mir den Schritt definitiv erleichtert. Es ist absoluter Luxus, dass jemand auf dich wartet, wenn man nach Hause kommt“, sagt Alsmeier.
Hier hält sich SSC-Spielerin Lina Alsmeier in Schwerin gerne auf
Zusammen mit ihren Mitspielerinnen oder auch allein lässt es sich Lina Alsmeier in ihrer Freizeit aber auch mal ganz gerne im Tisch, einem Co-Working-Café in Schwerin, gut gehen. „Dort herrscht eine total schöne Atmosphäre. Wir füllen den Laden gerne. Ich finde es toll, wie gut wir uns alle verstehen. Ich glaube, das macht uns in dieser Saison auch so aus“, verrät sie.

Nun ist es nicht so, dass die Schweriner Volleyballerinnen Tag und Nacht miteinander rumhängen. Durch den Sport und die oft weiten Auswärtsfahrten verbringen sie ohnehin viel Zeit zusammen. Zeit für sich selbst muss aber auch mal sein. Abschalten vom Alltag kann Lina Alsmeier dann bei einem guten Buch. Das Lesen zählt sie zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Und ganz nebenbei studiert sie an einer Fern-Uni im vierten Semester Medienmanagement.
Langweilig wird ihr also nie. Auch nicht nach dem Saisonende im Mai. Dann geht es nämlich zur Nationalmannschaft, mit der im Sommer und Frühherbst 2023 wichtige Aufgaben anstehen. Erst die Europameisterschaft in Deutschland/Belgien/Italien und dann die Olympia-Qualifikation. Die Reise zur Nationalmannschaft bezeichnet Lina Alsmeier gerne als Herzensprojekt, denn ihr Geld verdienen die Volleyballerinnen hauptsächlich in den Vereinen.
Das sind Fluch und Segen für Lina Alsmeier als Volleyball-Nationalspielerin
„Das wissen viele Menschen nicht. Es ist aber eine gewisse Ehre, weil man sein Land vertreten und internationale Erfahrungen sammeln darf. Ich bin stolz darauf, ein Teil davon zu sein“, sagt Lina Alsmeier. Trotzdem ist es nicht nur ein Segen, Nationalspielerin zu sein, weil ihr dadurch viel Freizeit und Erholung flöten gehen. Zwischen Saisonende im Verein und der Reise zur Nationalmannschaft nimmt sie sich daher zumindest ein paar Tage frei, um Energie zu tanken. „Es ist wirklich wichtig, dass man mal ein paar Tage abschalten kann“, erklärt sie.
Bis dahin liegt der Fokus aber ganz klar auf der Deutschen Meisterschaft und zunächst auf den Spielen gegen ihren Ex-Klub USC Münster.
Pünktlich zum Saisonfinale der Volleyball-Bundesliga startet unser neuer SVZ-Podcast „Spiel.Satz.SSC. - Dein Volleyball-Podcast“ – ein Podcast rund um den deutschen Rekordmeister SSC Palmberg Schwerin. Für die erste Staffel hat unsere Online-Redakteurin Verena Lukaschik dazu neben der Außenangreiferin Lina Alsmeier auch Cheftrainer Felix Koslowski, SSC-Kapitänin Anna Pogany, Geschäftsführer Christian Hüneburg sowie Zuspielerin Pia Kästner eingeladen.
„Spiel.Satz.SSC. - Dein Volleyball-Podcast“ findet ihr ab sofort überall, wo es Podcasts gibt und natürlich auf unseren Portalen in der Audiothek.
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