„Prignitzer“-Interview mit dem Vereinsvorsitzenden des SVL Seedorf, Kurt Wilke
Auf eine mit vielen Titeln und Medaillen gespickte Saison können die Bohlekegler vom SV Löcknitzstrand Seedorf von 1919 zurückblicken. Über Erfolge und Besonderheiten des Seedorfer Vereins, der mehr Mitglieder als Einwohner hat, sprach „Prignitzer“-Mitarbeiter Torsten Gottschalk mit dem SVL-Vorsitzenden Kurt Wilke.
Herr Wilke, die Spielserie 2015/16 ist Geschichte. Wie lautet ihr Fazit?
Kurt Wilke: Insgesamt war es für uns eine sehr erfolgreiche Saison. Da wäre zunächst der überaus souveräne Wiederaufstieg der ersten Männermannschaft in die 1. Bundesliga zu nennen. Dann hat sich die zweite Herrenmannschaft über die Relegation den Klassenerhalt in der Landesliga gesichert. Das erste Seniorenteam ist Landesmeister geworden und auch die zweite Seniorenmannschaft hat als Aufsteiger in der 1. Landesklasse eine gute Saison gespielt und brauchte mit Platz zwei nicht in die Relegation.
Dann waren ja noch die Erfolge bei Meisterschaften…
Ja, wir haben etliche Titel und Medaillen bei Kreis-, Regional- und Landesmeisterschaften geholt. Auch für die Teams des Prignitzer KV, für die der SVL ja den Großsteil der Akteure gestellt hat, war die Saison mit drei Vizelandesmeistertiteln durch die Herren, Herren A und Herren B/C erfolgreich. Die Krönung waren die Deutschen Meisterschaften in Kiel. Hier haben wir mit den Herren B/C ja unlängst mit dem Karstädter Hans-Jürgen Wollmann nach Bronze im Vorjahr die Silbermedaille geholt.
Wo liegen die Ursachen für den sofortigen und nach Ihrer Meinung recht souveränen Wiederaufstieg der Seedorfer Herren in die 1. Bundesliga?
Die Mannschaft hatte von Anfang an ein Ziel vor Augen. Und wenn man auf den Auswärtsbahnen 18 Punkte holt und zu Hause keinen abgibt, ist der Aufstieg mehr als verdient. Wenn das Team in der kommenden Saison seine Heimstärke beibehält und keine Punkte abgibt und auswärts den einen oder anderen Zähler holt, ist der Klassenerhalt in der 1. Bundesliga möglich. Und nur der ist das Ziel.
Was gibt es Neues aus dem Verein zu berichten?
Mit Marcus Derlig ist ein Talent von Hertha Karstädt zu uns gewechselt. Außerdem hat sich uns mit Lothar Gäde vom Stendaler KC ein sehr erfahrener Mann angeschlossen. Den Verein verlassen hat Sven Kämpfe, der nach vier Jahren bei uns zu seinem Heimatverein Eberswalde zurückkehrt.
Es ist schon erstaunlich, dass es immer wieder Spieler in das kleine Keglerdorf, und das ist nicht despektierlich gemeint, zieht. Warum?
Weil hier Perspektive und Vereinsmanagement stimmen.
Kommen wir zum Keglernachwuchs, da hat der Verein in den letzten Jahren verlorenen Boden gutgemacht …
Ja, der Nachwuchs liegt mir auch sehr am Herzen. Und die Talente um Betreuer Bernd Dröge können einige Erfolge aufweisen. Simon Mewes ist Jugend A-Einzellandesmeister geworden und hat sich für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Simon, Vincent Lucht, Matthias Günther und die Perleberger Spielern sicherten sich zudem Silber bei den Vereinsmeisterschaften der männlichen Jugend A. Dieses Team hat das Ziel, nächstes Jahr Landesmeister zu werden. Und auch unsere Arbeit in den Schul-Arbeitsgemeinschaften in Lenzen und Dömitz läuft nach wie vor sehr gut. Da muss ich auch ein Lob an meine Mitstreiter loswerden. Denn ohne Heinz Reimann und Günter Wendt wäre der Aufwand so nicht zu packen.
Sehen wir künftig auch wieder ein Seedorfer Frauenteam auf den Bahnen der Region?
Da bin ich eher skeptisch. Derzeit kegelt nur Sarah Wilke erfolgreich in der Prignitzer Kreisrangliste, hat diese ja in diesem Jahr auch gewonnen. Und meine Frau Marianne spielt ja bekanntlich in Perleberg. Ich hoffe, dass wir durch die Schul-AG nun auch ein Mädchenteam bilden können, das in der kommenden Saison den Spielbetrieb aufnimmt.