Parchimer Ausdauersportler Chris Martin bewältigte „Ironman“-Triathlon in Österreich in 10 Stunden und 36 Minuten
Zum nunmehr sechsten Ironman reiste der Parchimer Ausdauersportler Chris Martin in der Vorwoche nach Österreich, genau nach Klagenfurt. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und die Marathon-Distanz (42,195 km) Laufen standen vor dem Mecklenburger. Das Abenteuer begann mit der Anreise drei Tage vor dem „längsten Tag des Jahres“. Bei lockeren Trainingseinheiten nahm Chris Martin die Strecken genauer unter die Lupe, um am Wettkampftag keine bösen Überraschungen zu erleben. Am Vortag des Triathlons wurde das Rad in der Wechselzone eingecheckt, dann ein lockerer Lauf und anschließend hieß das Motto: Ausruhen und Kohlenhydrate bunkern.
Lange vor dem Start, nämlich um 3.20 Uhr klingelte der Wecker, Frühstück, letzte Vorbereitungen treffen und dann ging es ab zur Radwechselzone. Dort erwartete den Parchimer, wohl gemerkt um 5 Uhr früh, eine bombastische Stimmung durch die Helfer und ca. 25 Cheerleader. „Da kam schon ein richtiges Gänsehautgefühl auf“, erinnert sich Martin. Das Rennrad wurde nochmals überprüft – in der Nacht zog ein Gewitter über Klagenfurt – und die Trinkflaschen wurden gefüllt . Alles in Ordnung.
Beim Schwimmstart gab es eine Neuerung und zwar den so genannten „Rolling Start“, bei dem alle fünf Sekunden zwölf Athleten in die türkisblauen Fluten des Wörthersees eintauchten, um das 3000 Teilnehmer umfassende Starterfeld zu „entzerren“. Chris Martin war 7.05 Uhr endlich im Wasser und stieg nach passablen 1:16 Std. wieder an Land und rauf aufs Rad. Zwei Runden á 90 km mit 1600 Höhenmetern lagen vor dem Parchimer. Nach etwa 110 Kilometern fing es heftig an zu regnen von Blitz und Donner begleitet. Erste Stürze ließen die Teilnehmer vorsichtiger werden. Das Risiko eines Sturzes zu senken war bei Abfahrten mit Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h das beste Mittel, um sicher ins Ziel zu gelangen. Unversehrt erreichte Chris Martin nach 5:18 Std. die Wechselzone und ging auf die Marathonstrecke. „Anfangs lief es nicht ganz rund. Es schmerzte unter meinem linken Fuß“, so Martin. Aber es wurde besser und bis zum Kilometer 34 war alles so weit in Ordnung. Doch die Oberschenkel wurden jetzt fest und der Mecklenburger musste etwas Tempo herausnehmen, um Zerrungen oder Krämpfen vorzubeugen. „Bereits einen Kilometer vor dem Ziel hört man die Zuschauer und den Moderator, die die Läufer auf den letzten Metern anfeuern und freut sich auf den Zieleinlauf“, beschreibt Chris Martin das Finale seines Ironman. Den Marathon lief er in 3:52 Stunden. Das ergab für den Triathlon eine Gesamtzeit von 10:36:12 Stunden.
Damit war der Tag aber noch nicht zu Ende. Duschen, trinken, essen und dann ging es wieder an die Strecke, die Athleten anfeuern die später finishen. „Das Ganze ging bis 0:20 Uhr, da der letzte Starter erst 7.20 Uhr ins Wasser ging und das Zeitlimit der offiziellen Wertung bei 17 Stunden liegt“, erklärt Martin. Und der Letzte wurde fast mehr gefeiert als der Sieger, ehe ein Feuerwerk bestaunt wurde und sich jeder auf eine Mütze voll Schlaf freute.
Schon am vergangenen Sonntag war Chris Martin schon wieder bei einem Triathlon am Start. Diesmal ging es bei der Landesmeisterschaft über die Mittel-Distanz in Papendorf bei Rostock. In der Gesamtwertung wurde der Parchimer Achter und in seiner Altersklasse erkämpfte er Bronze. Bereits im Mai konnte er sich bei der Landesmeisterschaft im Duathlon als Vizelandesmeister eintragen. „Die Saison läuft bis jetzt wirklich gut“, freut sich der 44-Jährige. Und das nicht zuletzt durch die große Unterstützung seiner Ehefrau Andrea, seinen Eltern und von Peter Holy, der ihn coacht.

