Tourismus MV : Schläger-Typen gesucht!
Touristiker definierten zum Saisonauftakt in MV ganz neue Ziele.
Der Ball muss rollen. Allerdings nicht über das Fußballfeld, sondern über den Golfplatz. So will es die Tourismusbranche Mecklenburg-Vorpommerns. Die traf sich gestern zum plauschigen Stelldichein in Rostock, um den Auftakt der Saison zu feiern. Zuerst das Lob: 2016 war mit insgesamt 30,3 Millionen Übernachtungen eine Rekordsaison. Dann die Kritik: die ausländischen Gäste hatten daran lediglich einen Anteil von 1,03 Prozent. „Das ist zu wenig“, sagt Tobias Woitendorf vom Landestourismusverband. Der Golfsport soll es richten. Im gesamten Bundesland gäbe es derzeit 17 Anlagen. Der Anteil ausländischer Golfer liege derzeit bei 15 bis 20 Prozent, weiß Rüdiger Born, Vorsitzender des Landes-Golfverbands. Knapp die Hälfte der im Verband gemeldeten Spieler kämen darüber hinaus aus anderen Bundesländern. Born erkennt vor allem in der Schweiz noch Potenziale. Dort wirbt auch der Tourismusverband regelmäßig auf Messen für die Urlaubsregion MV. Künftig sollen aber auch die Märkte Dänemark und Schweden sowie Polen und Tschechien verstärkt angesprochen werden. Gerade die Skandinavier könnten aufgrund der guten Fähranbindung uch in der Nebensaison nach MV kommen.

Prinzipiell würden die Gäste allerdings nur kommen, wenn die Branche es schafft, den wachsenden Anforderungen hinsichtlich der Digitalisierung gerecht zu werden. „Teilweise können Gast und Gastgeber gar nicht zueinander finden, weil keine vernünftige Netzabdeckung besteht. Und auch vor Ort will sich der Gast informieren, ein Verständnis für die Region entwickeln. Dazu nutzt er sein Smartphone“, erklärt Woitendorf.
Auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Mecklenburg-Vorpommern erkennt in der Digitalisierung eine Herausforderung. „Wir stehen vor einem prägenden Wandel unserer Branche. Die Digitalisierung wird unsere gesamte Arbeitswelt und das komplette Nachfrage- und Reiseverhalten verändern“, prophezeit Dehoga-Hauptgeschäftsführer Matthias Dettmann. Erste Veränderungen seien bereits spürbar. „Wir verzeichnen ein immer kurzfristigeres Buchungsverhalten. Gäste verabschieden sich zunehmend von pauschalen Angeboten.“
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