Schwerin : Neuer Stasi-Fall belastet die Linken
Nach dem Rücktritt ihrer Schatzmeisterin erschüttert die Linken in MV ein weiterer Fall verheimlichter Stasi-Tätigkeit. Ein Mitglied eines Kreisvorstandes offenbarte Landeschef Steffen Bockhahn seine Stasi-Vergangenheit.
Schwerin | Innerhalb der Partei habe der Betreffende dies jedoch bisher nicht getan, womit er gegen Beschlüsse verstoßen hat. "Nun ist die betreffende Person dran, damit offen umzugehen, die Chance will ich ihr lassen", sagte Bockhahn. Angesichts des neuen Falls kündigte er "deutliche Worte" beim Landesparteitag der Linken kommenden Samstag in Linstow an. Parteiintern drohte der 33-Jährige bereits mit Verzicht auf sein Amt "bei fortgesetzter Salamitaktik der älteren Generation".
Opferverband fordert Trennung von Stasi-Kadern
Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus forderte die Linke am Wochenende zur Trennung von "Stasi-Kadern" auf. Es reiche nicht, sich in Sonntagsreden von der SED-Diktatur und dem Stalinismus loszusagen, in Wirklichkeit aber mit den Systemträgern von einst weiterzumachen, so der SED-Opferverband. Bei der Linken ist eine Stasi-Tätigkeit kein Hinderungsgrund für eine Parteikarriere. Wer sich für ein Parteiamt bewirbt oder sich als Kandidat für eine Wahl aufstellen lassen will, muss jedoch seine Vergangenheit offenlegen. Vergangenen Dienstag war die Landesschatzmeisterin, Renate Malchow, zurückgetreten, weil sie ihre langjährige Stasi-Tätigkeit bei ihren Kandidaturen seit 2001 verschwiegen hatte.
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