Kabinett gewährt Rettungsbeihilfe : Land zahlt Werften 152-Millionen-Notkredit
Eine Rettungsbeihilfe von mehr als 152 Millionen Euro soll den in Geldnot geratenen P+S-Werften in Stralsund und Wolgast wieder Luft verschaffen. 31 Millionen Euro davon hat das Kabinett als Soforthilfe freigegeben.
Schwerin | Nothilfe für die beiden angeschlagenen P+S-Werften in Stralsund und Wolgast: Das gewährt den Schiffbauern ein Überbrückungsdarlehen von bis zu 152,4 Millionen Euro. Das hat das Kabinett einstimmig geschlossen, teilte Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) gestern mit. Voraussetzung: Eine stärkere Beteiligung der Zulieferer an der Finanzhilfe. Eine schwere Entscheidung, meinte Sellering - "nicht frei von Risiken für den Landeshaushalt". Der Kredit diene zur Überbrückung bis zur Genehmigung einer Umstrukturierungsbeihilfe durch die EU.
Bei der Rettungsbeihilfe handele es sich um ein Darlehen, verbürgt von Bund und Land zu gleichen Teilen. Es diene der Überbrückung, bis eine Umstrukturierungsbeihilfe von der EU genehmigt werde. Eine solche Hilfe müsse innerhalb von sechs Monaten beantragt werden.
Glawe glaubt an die Zukunft der Werften
Neben öffentlichen Mitteln muss für die Umstrukturierungsbeihilfe auch Geld aus dem privaten Sektor kommen. Knapp 110 Millionen Euro sollen von Banken, Eigentümer, Beschäftigten und Zulieferern kommen.
In Gesprächen mit der EU hätten er und Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) zwar positive Signale erhalten, sagte Sellering. Es gebe jedoch noch Hürden, insbesondere was die Form der Beteiligung der Zulieferer betreffe.
Sellering räumte ein, dass dies nicht ohne Risiko für das Land sei. Die Arbeitsplätze der P+S-Werften seien jedoch wichtig für den Nordosten. Auf den Werften Arbeiten den Angaben zufolge 1.750 Beschäftigte, bei den Zulieferern im Land geht es um weitere 5.000 Arbeitsplätze. „Wir brauchen industrielle Produktion hier“, sagte der Ministerpräsident. Wirtschaftsminister Harry Glawe fügte hinzu: „Wir glauben an die Zukunft der Werft.“
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