Blitzaktion : Asyl-Entscheider dringend gesucht
Blitzaktion der Bundesagentur für Arbeit: Für Aufnahmezentrum in Horst sollen jetzt sehr schnell fast 60 neue Stellen besetzt werden
Das Tempo bei den Asylverfahren soll in Mecklenburg deutlich beschleunigt werden. In einer Art Blitzaktion sucht jetzt die Bundesagentur für Arbeit fast 60 neue Mitarbeiter im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Es geht um die Einstellung von 22 Entscheidern und noch einmal 36 Büromitarbeitern. Sie sollen in der Erstaufnahmestelle Horst arbeiten, die ersten Mitarbeiter bereits am 25. Januar anfangen können.
Lothar Michael, er führt derzeit die Schweriner Bundesagentur für Arbeit, hat in seinem Arbeitsleben schon viel erlebt. Doch so ein Tempo bei einer Stellenbesetzung hat auch er noch nicht erlebt. In einer ersten Welle sollen bereits am 25. Januar die ersten neuen Mitstreiter in Horst die Arbeit aufnehmen, bis zum 25. Februar sollen alle 28 Stellen besetzt sein.
Offiziell heißen die Stellen: „Bürosachbearbeiter-Asylverfahrenssekretariat“ und „Entscheider als Sachbearbeiter im Asylverfahren“. Beide Jobs gehören zu dem Aufnahmezen-trum, das jetzt neu geschaffen wird. Dass es diese Stellen geben soll, weiß die Schweriner Agentur auch erst seit wenigen Tagen. Obwohl das Amt zum Bundesinnenministerium gehört, wird die Agentur in einer großen Anstrengung die Stellen besetzen. Eine entscheidende Rolle wird dabei die Hagenower Geschäftsstelle der Bundesagentur spielen. „Die Stellen sind nicht unattraktiv, doch es muss schnell gehen. Natürlich sind Vorkenntnisse und Erfahrungen wichtig. Wir rechnen mit zahlreichen Bewerbern“, so Lothar Michael gestern.
Weitere Infos: Wer sich für die neuen Stellen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge interessiert, findet diese detailliert auf der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit unter den beiden Referenznummern: 10000-11137778078-S oder 10000-11377732838-S. Weitere Informationen unter Telefon: 03883/635536 oder 03883/635535, e-mail: hagenow.241.arbeitgeber-service@arbeitsagentur.de |
Alle Stellen sind zunächst auf zwei Jahre befristet, werden aber nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt. Konkret geht es da um Bruttogehälter von 2235 Euro für die Büroangestellten und 3129 Euro für die Entscheider. Nachteil: Arbeitsstelle für alle Mitarbeiter ist Horst. Dieser Ort im äußersten Zipfel Mecklenburgs ist mit öffentlichem Nahverkehr nur selten erreichbar. Somit wird auch die Anreise mit eigenem Pkw vorausgesetzt. Noch wichtiger sind aber die Bedingungen, die sich mit der eigentlichen Arbeit verbinden. Fremdsprachenkenntnisse werden zwar nicht zwingend vorausgesetzt, für den Kontakt mit den Flüchtlingen soll ausschließlich mit Übersetzern gearbeitet werden. Aber natürlich wird es im Asylverfahren ständig engen Kontakt mit Flüchtlingen geben. So werden sich auch Bürosachbearbeiter z. B. mit dem Abnehmen von Fingerabdrücken zu beschäftigen haben. Entscheidend sind aber Kenntnisse in den Büroabläufen, Fähigkeiten am Computer und natürlich auch ein gewisses Maß an Belastbarkeit. Das gilt für die Entscheider in einem noch höheren Maße, für diesen Beruf sollte man ein Bachelor- oder Diplomstudium mitbringen.
Die ersten Mitarbeiter sollen bereits in der kommenden Woche anfangen. In den letzten Monaten hatte es immer wieder Hinweise darauf gegeben, dass im Bundesamt Stellen ausgebaut werden sollen. Jetzt kam die Entscheidung aus Berlin. Sie betrifft wohl im Norden alle Bundesländer. In MV ist bisher nur von Stellen für Nostorf-Horst die Rede, für die Schweriner Außenstelle in Stern Buchholz soll es keine weiteren Stellen geben.
Bisher hat die Bundesagentur in Sachen Arbeit mit Flüchtlingen vor allem als Organisator und Koordinator von Einstiegskursen von sich reden gemacht. Die liefen in Westmecklenburg im November und Dezember vergangenen Jahres und wurden mit 24 Bildungsträgern an 24 Orten organisiert. Die Teilnehmerzahl dieser achtwöchigen Deutsch-Kurse lag bei immerhin bei 1454. Doch mehr als ein Einstieg konnte das nicht sein.
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