Werften und Tourismus : Hilfe für Kreuzfahrtreeder
Reedereien sollen von Liquiditätsengpässen entlastet, Werften und Zulieferbetriebe vor einer Schieflage bewahrt werden.
Der Rostocker Bundestagsabgeordnete Peter Stein (CDU) begrüßt den Beschluss der Bundesregierung, gemeinsam mit anderen europäischen Ländern die Tilgung von Exportkrediten für Kreuzfahrtreedereien auszusetzen. Dadurch würden nicht nur Reedereien von Liquiditätsengpässen entlastet, sondern auch Werften und Zulieferbetriebe vor einer Schieflage bewahrt.
Der vorübergehende Tilgungsverzicht sei ein wichtiges Signal an die Schifffahrtsindustrie Mecklenburg-Vorpommerns. „Wir werden sie in dieser sehr schweren Zeit nicht alleine lassen“, betonte Stein in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung. Gerade für den Kreuzfahrttourismus seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie einschneidend und voraussichtlich mit längerfristigen Konsequenzen verbunden.
Zudem hätten Stornierungen von Schiffsbestellungen und der Verzicht auf neue Aufträge an die Werften schwerwiegende Folgen für die Beschäftigten und zahlreiche Betriebe im Land, warnte er.
Alle Kreuzfahrten von Aida bis Ende Mai abgesagt
Mit Aida Cruises hat einer der größten Anbieter von Kreuzfahrten seinen Sitz in Rostock. Die Reederei hatte erst in der Vorwoche alle Fahrten auf den 14 Schiffen ihrer Flotte bis Ende Mai abgesagt. Wegen der geltenden Einreisebestimmungen in den weltweiten Zielgebieten sei mit einer Normalisierung des Reiseverkehrs bis dahin nicht zu rechnen, begründete das Unternehmen seine Entscheidung.
Auf MV-Werften ruht die Arbeit
Auf den MV-Werften in Wismar, Rostock und Stralsund, die Fahrgastschiffe für den malaysischen Multi-Konzern Genting bauen, ruht nach Angaben eines Sprechers derzeit die Arbeit weitgehend. Land und Bund hatten sich dazu bekannt, die Finanzierung mit Bürgschaften in dreistelliger Millionenhöhe zu begleiten. Die für den Erwerb neuer Kreuzfahrtschiffe notwendigen Finanzierungen werden regelmäßig über staatliche Exportkreditgarantien abgesichert.
Allein Deutschland sichert laut Bundeswirtschaftsministerium aktuell Zahlungsverpflichtungen für Finanzierungen von in Deutschland gefertigten Kreuzfahrtschiffen in Höhe von rund 25 Milliarden Euro ab.
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