Ernährung : Brandenburg drängt auf den Speiseplan
Märkische Ernährungsbetriebe wollen bundesweit wahrgenommen werden
Brandenburgs Ernährungswirtschaft will bundesweit stärker ins Rampenlicht treten. Das zur Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) zählende Cluster Ernährungswirtschaft nutzt die Grüne Woche in Berlin, um klein- und mittelständische Unternehmen stärker zu vernetzen und mehr Unterstützung aus der Politik zu bekommen.
„Wir brauchen eine Plattform für mehr Öffentlichkeit“, sagt ZAB-Geschäftsführer Steffen Kammradt. Fast 170 Unternehmen mit mehr als 13 000 Beschäftigten aus der Ernährungsbranche hätten allein 2014 einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro erwirtschaftet.
„Wir sind der Überzeugung, dass bei den Bürgern noch gar nicht richtig angekommen ist, welches Kaliber die Ernährungswirtschaft für die Hauptstadtregion darstellt“, sagt Sebastian Kühn, Familienunternehmer der Eberswalder Wurst GmbH und Sprecher des Clusters.
Es gehe nicht nur um regionale Spezialitäten, sondern um Unternehmen, die gute Steuerzahler, potente Arbeitgeber und Sponsoren in Berlin und Brandenburg seien. „Alle Produkte des täglichen Bedarfs können in Brandenburg produziert werden“, betont Kühn.
Mit dieser Tatsache will das Cluster nun hausieren gehen und Synergie-Effekte herstellen. Dabei geht es Kammradt zufolge um den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten und auch um eine bessere Logistik als auch einen leichteren Zugang zum Einzelhandel und Innovationen.
„Gerade kleinere Unternehmen haben eine Hemmschwelle, mit Forschungsabteilungen zusammenzuarbeiten“, weiß der ZAB-Chef.
Um stärker wahrgenommen zu werden, verbinden viele Landwirte den Absatz ihrer Produkte mit touristischen Angeboten. Sie öffnen ihre Höfe oder lassen wie die Sanddorn Christine Berger GmbH aus Werder (Potsdam-Mittelmark) Besucher in Showräumen an der Produkt-Herstellung teilhaben.
Die Eberswalder Wurst GmbH hat es mit ihrem Angebotsprofil nach Aussagen ihres Geschäftsführers bundesweit bereits unter die Top-100 Unternehmen der Branche geschafft. Mitte vergangenen Jahres brachte das Unternehmen vegetarische Würstchen auf den Markt.
Andreas Wendt
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