Die Kraaker Kirche hat einen Dachschaden.
Aber nicht mehr lange, denn seit gut einem Monat sorgen Handwerker dafür, dass bald keine Nässe mehr ins Innere der betagten Johanniter-Kirche gelangen wird. Und die Feuchtigkeit war das große Problem, zersetzte sie doch Dachbalken und bedrohte auch all das schöne Interieur. Den Altar, die Kanzel. Die Orgel. „Es wurde höchste Eisenbahn für die Reparatur“, sagt Kristin Gatscha, Pastorin der Kirchengemeinde Uelitz. Doch für die Bauarbeiten wurden rund 95 000 Euro benötigt. Die zu beschaffen, dauerte. Doch mit Patronatsmitteln, mit Fördermitteln des Landkreises, Geld aus dem Haushalt der Kirchengemeinde und Stiftungen sowie verschiedenen Spenden konnte die Summe aufgebracht werden.
Ende November, wenn das Wetter mitspielt, sollen die Arbeiten fertig sein. Immerhin soll im Dezember ja auch der Gottesdienst am Heiligen Abend in der altehrwürdigen Kirche gefeiert werden. „Wenn nicht, dann haben wir einen netten Bauer hier in der Gegend, der uns seine Scheune zur Verfügung stellt“, weiß Pastorin Gatscha.

Fahrbinde Ein Junge aus Fahrbinde zählt zu den großen Dichtern Mecklenburgs und als Bewahrer der Reuterschen Erzählkunst: Adolf Brandt (1851 bis 1910). Allerdings ist er den Wenigsten unter diesem Namen bekannt. Seine Werke veröffentlichte der Philologe und Gymnasiallehrer unter dem Pseudonym Felix Stillfried.
Geboren wurde Adolf Brandt m ehemaligen Schulgebäude von Fahrbinde. Die Eltern erkannten früh, dass ihr Sohn sehr begabt ist und zogen mit dem Neunjährigen nach Klein Rogahn, damit er die höhere Schule in Schwerin besuchen kann. Studien in Rostock und Leipzig folgten, als Lehrer war er später in Rostock tätig.
Doch Stillfried ist bis heute in seinem Geburtsort unvergessen. An der alten Schule ist eine Gedenktafel zu finden. Auch im Gemeindehaus wird an den Dichter erinnert. Christa Schult vom Dorf- und Heimatverein ist stolz auf die vielen Werke von Stillfried, zumeist sind es Erstausgaben, die in Vitrinen gezeigt werden. Briefe von Brandt an seine Eltern besitzt der Verein ebenfalls. Darüber hinaus erinnert er mit Lesungen an Stillfried, war damit schon in Schwerin, Ludwigslust und Dömitz zu Gast.
Der Verein - Chronik schreiben und Feste feiern
Der Dorf- und Heimatverein Fahrbinde hat sich 1998 gegründet. So wie es der Name sagt, geht es vor allem um die Traditionspflege – nicht nur in Sachen Felix Stillfried. Das Weiterführen der Ortschronik gehört zu den Aufgaben. Längst ist der Verein mit seinen derzeit 50 Mitgliedern aber ein Motor des Dorflebens in Fahrbinde – zusammen mit freiwilliger Feuerwehr und Ortsteilvertretung. Das betont die Vorsitzende Andrea Dietrich. Das Dorf- und Erntefest in Fahrbinde ist aber der alljährliche Höhepunkt. Da feiern Rastower und Kraaker immer mit. Ausflüge mit dem Rad, Kegelabende, Theaterbesuche sind wichtige Angebote. Und die Vereinsmitglieder gestalten die Senioren-Weihnachtsfeier und sorgen auf dem Kinderspielplatz für Sauberkeit.