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Mecklenburg-Vorpommern Abzug der Bundeswehr im Inland

06.10.2016, 12:00 Uhr

Nach der Wiedervereinigung ging die Zahl der Soldaten in MV drastisch zurück – bis heute halten die Kürzungen an

Die Zahl der Armeeangehörigen im Land schrumpft weiter, auch 26 Jahre nach der Wende. In diesem Jahr arbeiten noch etwa 11 000 Soldaten und 1500 Zivilangestellte für das Landeskommando-MV.

Im Jahr 1990 waren noch 130    000 Soldaten der sowjetischen Streitkräfte und der Nationalen Volksarmee (NVA) in Mecklenburg-Vorpommern stationiert.

Seitdem ist viel Zeit vergangen und die Bundeswehr hat bereits zwei sogenannte Strukturreformen hinter sich. Eine im Jahr 2001 und eine 2011. Und der Abzug ist teuer. Das Land stellte zwischen 2007 und 2015 ungefähr 50 Millionen Euro für die Konversion, also die Umwandlung von Militäreinrichtungen in zivile Nutzung, zur Verfügung.

Die neuen Verwendungen sind vielfältig. Die Artillerie-Kaserne Eggesin wurde im September 2015 übergeben und soll als Fläche für Photovoltaikanlagen genutzt werden. Der Militärstützpunkt Basepohl wurde kurz nach der Schließung 2015 für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Diese sind mittlerweile ausgezogen.

Auch die Fünfeichen-Kaserne in Neubrandenburg wurde noch teilweise militärisch betrieben, obwohl das Gelände gleichzeitig Flüchtlingsunterkunft war. Auch hier ist Ende 2016 endgültig Schluss. Die Liegenschaft der Fliegerhorst-Kaserne in Trollenhagen soll bis 2023 geschlossen werden.

In Peenemünde nutzte die Volksmarine der DDR das Gelände der alten Wehrmacht-Versuchsanstalt bis ins Jahr 1990. Heute ist das ehemalige Raketentestgelände ein Touristenmagnet. Der alte Flugplatz in Ribnitz-Damgarten soll ebenso möglichst viele Besucher anziehen. Ein großes Urlaubsresort mit 3500 Betten ist auf dem 232 Hektar großen Gelände geplant. Trotz der vielen Schließungen ist nicht alles verloren im Nordosten. Mecklenburg-Vorpommern bleibt an der Spitze bei der Dichte von Soldaten. Laut Statistik kommen auf 1000 Einwohner etwa sechs Soldaten.

TEASER-FOTO: Redaktion