Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Bahn : Ohne Mama im Zug
Die fast einstündige Zugfahrt einer Zweijährigen ohne ihre Mutter beschäftigt die Justiz. Die Behörden ermitteln wegen des Vorwurfs "Entziehung einer Minderjährigen".
Pritzwalk/Neuruppin | Die fast einstündige Zugfahrt einer Zweijährigen ohne ihre Mutter beschäftigt die Justiz. Die Behörden ermitteln wegen des Vorwurfs "Entziehung einer Minderjährigen", wie Oberstaatsanwalt Jürgen Schiermeyer gestern in Neuruppin sagte.
Die Mutter habe Anzeige erstattet. Bahnmitarbeiter und die Mutter sollen demnächst befragt werden. Heute will die Mutter live im RTL-Magazin "stern TV" vom "schlimmsten Moment ihres Lebens" erzählen. Der Vorfall in Pritzwalk hatte am vergangenen Wochenende für Aufsehen gesorgt: Beim Aussteigen aus dem Regionalexpress hatten sich am Freitag die Waggontüren geschlossen, bevor die Frau ihr Töchterchen aus dem Zug heben konnte (wir berichteten).
Ein Bahnmitarbeiter, an den sie sich panisch wandte, habe den Zug aber nicht stoppen wollen, berichtete die Frau. Helfer in der Not war die Polizei. Die Mutter wurde zum Bahnhof nach Neuruppin gefahren, wo sie die Kleine wieder in den Arm nehmen konnte. Anschließend ging es gemeinsam im Polizeiwagen zurück.
Die Bahn will den Vorfall zügig aufklären. Nach Angaben eines Sprechers werden bereits Mitarbeiter befragt. Bahnchef Rüdiger Grube habe die Mutter telefonisch kontaktiert, um sich zu entschuldigen.
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