Tierstation Plau : Warten auf ein bisschen Liebe
In der Plauer Tierstation wird sich rührend um viele Katzen gekümmert. Die Arbeit nimmt jedoch zu, daher kämpfen die Mitarbeiter weiter für Bufdi-Stellen.
„Es wäre schön, wenn alle unsere Tiere vermittelt werden könnten“, sagt Uta Kaßler, Vorsitzende des Tierschutzvereins Plau am See, der auch die Tierstation unterhält. Der Alltag aber sieht anders aus. Zum Beispiel für Susi. Sie lebte lange Jahre bei einem Ehepaar. Das Herrchen starb vor sechs Jahre, Frauchen sehr krank. Deshalb ist Susi seit April dieses Jahres in der Tierstation. Ihr geht es gut hier. Nur hat sie niemanden, mit dem sie kuscheln kann. Weil die Pfleger sich um alle Tiere kümmern müssen, und die Besucher Susi kaum beachten. Vielleicht, weil Susi schon elf Jahre alt ist. „Es wäre so schön, wenn sich doch ein liebevoller Mensch findet, der Susi zu sich nimmt. Sie sehnt sich so sehr nach Liebe und Streicheleinheiten“, hat Eva Schafft, Mitglied des Vereinvorstandes, die Hoffnung auf ein Happy-End noch nicht aufgegeben.
Bei Kater Toni ist das nicht anders. Neun Jahre ist er alt und er kennt überhaupt kein Zuhause, da er in der Tierstation geboren wurde. Vor anderthalb Jahren hatte er einen Schlaganfall, von dem er sich inzwischen sehr gut erholt hat. „Toni ist ein sehr lieber Kater, auch für ihn suchen wir ganz dringend ein Zuhause“, sagt Uta Kaßler.
Arbeit in der Tierstation nimmt kein Ende
Die Aufzählung an dieser Stelle würde den Rahmen sprengen, denn da sind die zwei jungen Katzen – bunte Katzen und deshalb Glückskatzen – aus einem Sechserwurf, der in der Tierstation abgegeben, weil deren Mutter überfahren wurde. „Die Beiden wollen wir auf jeden Fall nur zusammen abgeben“, so Uta Kaßler. Da ist Finchen, ein junges aber nicht mehr kleines Kätzchen, das ein Zuhause braucht, wo keine anderen Tiere sind… Insgesamt sind derzeit 17 Katzen in der Tierstation, dazu noch acht Freigänger und ein Hund. Die Arbeit in der Station nimmt kein Ende.
Und doch läuft es gut, seit am 8. April der neue Vereinsvorstand gewählt wurde und sich die Strukturen in der Station änderten. „Wir haben ehrenamtliche Mitglieder, die sich rührend kümmern, das läuft“, sagt die Vereinschefin. Auch finanziell. „Im Juni haben wir wieder schwarze Zahlen geschrieben, obwohl Futter zu bezahlen war, Streu, Öl, anfallende Arztkosten…“, freut sich Uta Kaßler.
Kämpfen weiterhin für Bufdi-Stellen
Dennoch werden sich die Tierfreunde weiterhin um vier Bufdi-Stellen (Bundesfreiwilligendienst) bemühen. Dies Jahr, weiß Uta Kaßler wird das nichts mehr. Das Kontingent für die unter 25-Jährigen ist erschöpft. Und die über 25-Jährigen müssen bis Januar warten. „Und dann hängt es auch noch davon ab, ob wir Stellen bewilligt bekommen“, räumt Uta Kaßler ein. Probieren wollen es die Plauer auf jeden Fall. „Denn wir brauchen die Stellen hier bei uns in der Station, und müssen auf alle Fälle verhindern, dass man uns den Anspruch entzieht.“ Auch weil das Freiwillige ökologische Jahr für die Plauer keine Alternative ist. Uta Kaßler: „Das ist zweifellos eine tolle Sache. Nur müssten wir die Kosten tragen. Und das können wir nicht.“

Diskutieren Sie mit.
Leserkommentare anzeigen