Service im Luftkurort : „Geschäfts“-Adresse in Plaus Mitte
Luftkurort hält für Einwohner wie Touristen ein Netz „stiller Örtchen“ vor / Am Markt wurde jetzt neue moderne Anlage aufgestellt
Plaus jüngste Investition ist nicht nur eine rein „geschäftliche“, sie soll künftig auch das Stadtsäckel schonen. Als in den Nachbarstädten Lübz und Goldberg die Karnevalsvereine die Rathausplätze okkupiert hielten, hatte in Plau schwere Technik ihren Auftritt: Auf der Stirnseite des Platzes und nur einen halben Steinwurf vom alten Toilettenhäuschen entfernt wurde an diesem 11.11. eine neue WC-Anlage aufgestellt. 11 Uhr 11, als in Lübz und Goldberg noch der „Bär steppte“ war hier alles längst erledigt. Antransport des „Würfels“ morgens 6 Uhr, Abladen und mit Hilfe eines Autokrans auf das Fundament setzen 8.15 Uhr, Kranabbau und Anschluss von Elektro und Trinkwasser bis 10 Uhr – der Aufbau war zeitlich komplett durchgestylt, und er klappte wie am Schnürchen. Frank Klaus, Landschaftsarchitekt und zuständiger Planer für dieses Projekt, war zufrieden. „Fehlt jetzt nur noch die Dacheindeckung, die Fertigstellung des Gehwegs und der Freianlagen zur Kirche hin.“
Auch in der Plauer Stadtverwaltung hat man inzwischen verwunden, dass sich der Liefertermin des WC-Würfels mit kompletter Innenausstattung und Vorinstallation für die Versorgungsleitungen aus verschiedenen Gründen weit nach hinten verschoben hatte. „Wir hatten gehofft, die neue Anlage schon zur Saison in Betrieb nehmen zu können“, räumte Bürgermeister Norbert Reier ein, war aber wie der Planer angesichts der Ausführung überaus zufrieden. Fest steht jetzt als nächster Termin der 4. Dezember. Bis dahin sollen alle o.g. „Restarbeiten“ erledigt sein. Früher noch, nämlich schon kommende Woche, soll das alte „stille Örtchen“ abgebaut werden, auch die auf der Fläche verbaute Klärgrube verschwinden und das Grundstück dann verkauft werden.
Die alte öffentliche Toilette zwischen Markt und Kirchplatz durch eine neue zu ersetzen, stand schon lange auf der Plauer Agenda. Weil es ohnehin Zeit für eine Modernisierung war, „wir mit der neuen Anlage aber auch das Areal an der Kirche gestalterisch aufwerten können“, sagte Norbert Reier. Stach die alte Anlage an der Stirnseite des Platzes bisher immer ins Auge, fügt sich die neue in die Bebauung ein. „Wert haben wir auch auf eine stabile Ausführung gelegt“, sagt Reier und erklärt warum. „In der Vergangenheit hatten wir oft Schäden nach Vandalismus zu regulieren, was auf die Dauer natürlich teuer ist. Jetzt haben wir zwar neu investiert, werden aber wesentlich weniger Folgekosten haben.“ Die sollten sich auch noch weiter reduzieren, da bei Edelstahlausführungen der Aufwand für die Reinigung geringer ist.
Natürlich hätte die Stadt auch die Option gehabt, das in die Jahre gekommene Toilettenhäuschen ersatzlos abzureißen. „In einen Luftkurort gehört aber ein Toilettenangebot, denn immerhin haben wir nicht nur 6116 Einwohner, übers Jahr übernachten bei uns auch 467000 Besucher“, sagt Reier. Neben der neuen Anlage im Herzen der Stadt kann Plau mittlerweile ein weit gestricktes Netz vorhalten: öffentliche „stille Örtchen“ finden Einheimische wie Besucher mittlerweile an der Badestelle Richtberg, an der Metow, am Schiffsanleger Seeluster Bucht, auf dem Zeltplatz und demnächst auch im Sky-Markt.

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