B 321 Schwerin : Vier Spuren – aber wann?
Pläne für Ausbau der Crivitzer Chaussee vorgestellt, Umleitungsvarianten werden geprüft, Starttermin offen
Draußen ist es dunkel. Kalt. Minus fünf Grad. Doch das eisige Wetter hält die Mueßer nicht davon ab, sich auf den Weg zur Ortsbeiratssitzung zu machen. 100 Stühle stehen im Raum des Feriendorfs bereit. Tatsächlich kommen aber mehr als 140 Schweriner. Sie alle wollen auf den neusten Stand gebracht werden. Denn: Das Straßenbauamt stellt die Ausbaupläne für die Crivitzer Chaussee vor.
Die B321 soll zwischen Störbrücke und Plater Berg vierspurig werden. „Das haben wir schon oft gehört – ob es wirklich noch in diesem Jahrhundert passiert, bleibt abzuwarten“, witzelt einer der Anwohner. „Der Vorentwurf für das Planfeststellungsverfahren ist in Sack und Tüten. Wir haben das Okay vom Ministerium“, sagt Antje Dubenkropp aus dem Straßenbauamt Schwerin. Sie stellt den derzeitigen Stand der geplanten Baumaßnahmen den Mueßern vor. Die Planfeststellungsunterlagen würden nun erstellt. „Dazu gehört, dass wir möglichst alle Betroffenheiten festhalten. Lärm. Schallschutz. Welche Grundstücke sind direkt betroffen? Wo verläuft die Wasser- und Energieversorgung?“, erklärt Dubenkropp. Wenn alles gut geht, dauert das Verfahren zehn Monate. „Kommt etwas dazwischen, dauert es dementsprechend länger“, so Antje Dubenkropp. Noch stehen sie am Anfang, wollen die Anwohner frühzeitig informieren und ihnen auch die Chance geben, Ideen für Umleitungen und zum Werdegang der Baumaßnahmen zu äußern, betont die Sachbearbeiterin.
Der Ausbau soll in zwei Bauabschnitten über mindestens drei bis vier Jahre erfolgen. Im ersten Bauabschnitt zwischen der Plater Straße und der Lomonossowstraße sei keine Vollsperrung notwendig. Für den zweiten Abschnitt, Lomonossowstraße bis Störbrücke, sei eine Vollsperrung allerdings unabdingbar. Auch die Brücke zum Nedderfeld müsse im Zuge der Arbeiten abgerissen und neu aufgebaut werden. Eine Behelfsbrücke für Fußgänger sei nicht geplant. Autos könnten über Consrade zum Nedderfeld gelangen.
Einige Umleitungsvarianten für den Straßenverkehr hat das Amt bereits ausgearbeitet, allerdings seien sie noch nicht von Experten abgenickt. „Auch diese müssen erst im Planfeststellungsverfahren geprüft werden“, so Dubenkropp. Eine der Varianten verläuft mitten durch Mueß, über die Alte Crivitzer Landstraße. Aber auch andere Möglichkeiten seien nicht ausgeschlossen: „Die Alte Crivitzer Landstraße könnte auch zur Sackgasse werden und wir leiten den Verkehr über die Umgehungsstraße“, so Antje Dubenkropp. Für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen werde die Strecke durch Mueß sowieso gesperrt.
Die Kosten für den Ausbau stehen noch nicht fest. Tragen wird sie der Bund, da es eine Bundesstraße ist. Die Stadt muss sich lediglich an zwei Punkten daran beteiligen: an der Kreuzung Plater Straße sowie an der Kreuzung Lomonossowstraße.
Wann der Ausbau nun tatsächlich los geht, stehe noch nicht fest. Auch schätzen könne man noch keinen Termin. „Sobald die Planfeststellungsunterlagen fertiggestellt und von der Behörde absegnet sind, können die Anwohner sie einen Monat lang einsehen und sich dazu äußern“, erklärt Antje Dubenkropp.

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