Am Freitag eröffnete der Bundeswehr-Shop „Bundeswehr und Mehr“ in Wittenberge und füllte damit eine Lücke beim Leerstand der Innenstadt. Das erwartet die Kunden.
Grün- und Brauntöne dominieren das Blickfeld, wenn man den Laden von Maik Lewer und seinem Sohn Christopher Hain betritt. Kein Wunder, schließlich sind das auch die typischen Farben der Bundeswehr.
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Ganz gleich ob Angler, Camper, Wanderer oder Soldat - in dem neu eröffneten Shop „Bundeswehr und Mehr“ in der Perleberger Straße 148 in Wittenberge wird jeder fündig, der robuste und witterungsfeste Kleidung benötigt.
Es ist eine Nische, die sich Maik Lewer hier zunutze gemacht hat. Seit circa 15 Jahren betreibe er schon einen Online-Handel mit Sitz im Nähmaschinenwerk in Wittenberge. Doch immer wieder seien Kunden gekommen, wollten bei ihm direkt vor Ort in den Lagenhallen ihre Artikel kaufen. Deswegen habe er sich letztlich entschlossen, den Wunsch der Kunden nach einem eigenen Laden zu erfüllen.
Neuer Bundeswehr-Shop wertet die Stadt auf
Vor circa zehn Jahren kaufte er das Eckgebäude an der Perleberger Straße, sanierte es eineinhalb Jahre lang. Jetzt war es endlich so weit, „Bundeswehr und Mehr“ konnte seine Türen öffnen. Mit einem Getränkewagen, Musik, Bratwurst und Bundeswehr-Fahrzeugen als entsprechende Dekoration lockt er am Freitag die Kunden.

Einer von ihnen ist Michael Pawlowski. „Das Angebot ist riesig“, freut er sich, nachdem er gerade ein T-Shirt erworben hat. Er sei Angler, habe bislang im Online-Shop von Lewer seine benötigte Kleidung gekauft. „Bundeswehr-Sachen haben gute Qualität, das muss man schon sagen.“ Er sei froh, dass es nun einen Laden mit direkten Ansprechpartnern gebe. Ein weiterer toller Nebeneffekt: „Damit wird auch was gegen den Leerstand in Wittenberge getan. Das wertet die Stadt ein bisschen auf.“
Ein Aspekt, über den sich auch Gabi Hahn, zuständig für den Bereich Gewerbeangelegenheiten bei der Stadtverwaltung, freut. „Es ist mega, mega, mega geworden. Ich bin so oft an dem Haus vorbeigefahren und habe mich gefragt, was hier wohl entstehen wird.“
Polizisten, Soldaten und Feuerwehrmänner werden hier fündig
Insgesamt beschäftigt Lewer 20 Mitarbeiter. Zwei werden fortan den Kunden im Laden zur Verfügung stehen. „Der Online-Handel wird aber erstmal im Nähmaschinenwerk weiter bestehen“, versichert Lewer. Er sei zuversichtlich, dass sich aber auch sein Laden eine Kundschaft aufbauen wird. Es bleibe abzuwarten, welche Artikel sich als Verkaufsschlager herausstellen werden. Im Online-Shop sei Bekleidung am beliebtesten.
„Wir bieten original Bundeswehr-Bekleidung und Ausrüstung“, erklärt Lewer. Das reiche von Hosen, T-Shirts, Pullover bis hin zu Schuhen, Windbreakern und Jacken. Wer Rucksäcke, Ferngläser, Gürtel, Brillen oder sogar Messer sucht, wird hier ebenfalls fündig. „Die Messer werden jedoch erst ab 18 Jahren verkauft“, so der Inhaber. Mittlerweile biete „Bundeswehr und Mehr“ sogar selbst entworfene Kleidungsstücke an. Selbst Behörden – ob Polizei, Feuerwehr oder die Bundeswehr – würden bei ihm kaufen.
„Hier kann man wunderbar einen Gegentrend beobachten“, sagt Bürgermeister Oliver Hermann. Eigentlich heiße es ja, der Online-Handel verdränge den stationären Handel. „Aber hier sieht man, es geht eben nicht nur alles immer online.“ Dem stimmt auch Maik Lewer zu. „Die Kunden wollen sich die Ware direkt ansehen können und sich beraten lassen.“