Mit Beschlüssen der Sternberger Stadtvertretung nimmt der Neubau für Aldi und Edeka in der Goethestraße die letzten Hürden.
Mit dem beabsichtigten Baubeginn noch in diesem Jahr wird es zwar nichts mehr, doch der soll nun Anfang 2017 sein. Die Sternberger Stadtvertretung hat auf ihrer Sitzung am Mittwochabend die notwendigen Beschlüsse zum Neubau des Nahversorgungszentrums in der Goethestraße mit Aldi- und Edekamärkten einstimmig gefasst, so dass das Vorhaben die letzten Hürden genommen hat. Dem städtebaulichen Vertrag mit der Passat Grundstücksgesellschaft mbH, der die Kostenübernahme regelt, folgten der Abwägungs- und der Satzungsbeschluss für den B-Plan 19 sowie der über die 2. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt. Die Sitzung leitete erstmals Kathrin Haese als 1. stellvertretende Bürgervorsteherin statt des erkrankten Eckhardt Fichelmann.
Jetziger Markt muss für Neubau Platz machen
Die Stadt hat somit Baurecht geschaffen, der Landkreis Ludwigslust-Parchim muss jetzt noch die Baugenehmigung erteilen, erklärt Rolf Brümmer aus dem Amt Sternberger Seenlandschaft. Da die notwendigen Unterlagen bereits eingereicht und dazu Stellungnahmen abgegeben wurden, sei das Formsache, eine letzte Prüfung anhand des B-Planes, „ob alle Festsetzungen eingehalten sind“, so Brümmer.
Laut einem Telefonat am Mittwoch mit der Firma Saller Gewerbebau wurde mit der Ausschreibung der Bauleistungen begonnen, informierte Bürgermeister Armin Taubenheim an dem Abend die Stadtvertreter. Über eine Regelung, wenn der jetzige Aldi-Markt abgerissen wird, um dem Neubau Platz zu machen, habe er bisher noch nichts in Erfahrung bringen können. Er sei sich aber sicher, so Taubenheim, dass der Discounter „eine Lösung finden und den Verkauf gewiss nicht einstellen wird“.
Betroffene Anwohner in Ausschusssitzung
Am Abend zuvor hatte der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Bau und Verkehr zum zweiten Mal öffentlich über das neue Nahversorgungszentrum beraten und der Stadtvertretung einmütig die Zustimmung empfohlen. Erfreulicherweise hätten auch Bürger, die als Anlieger direkt mit dem Bauvorhaben in Berührung kommen, an der Sitzung teilgenommen, Fragen gestellt und Hinweise gegeben, so Ausschussvorsitzender Dirk-Egbert Unger.
Besorgte Anwohner hatten zu Beginn der konkreten Planungen vor mehr als einem Jahr Befürchtungen geäußert, dass durch das Bauvorhaben ihre Häuser in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Seit etwa zwei Jahrzehnte zuvor das Einkaufsgebiet entstand und dazu meterhoch Erde aufgeschüttet wurde, gebe es in der Nachbarschaft Probleme mit dem Oberflächenwasser. Bei Sturzregen stehe so viel Wasser im Garten, um Boot fahren zu können. Und durch teilweise Verrohrung beim Bau seien in den Wohnhäusern Risse entstanden, nicht nur im Putz, sondern bis ins Mauerwerk. War das Nachbargrundstück mit Eigenheim vorher höher gelegen als das mit heutigem Laden samt Parkplatz, so sei das nun umgekehrt. Wenn nochmal Erde aufgebracht werde, kämen die Wohngrundstücke noch tiefer, so die Sorge.
Bei der Erschließung müsse eine große Rolle spielen, wo Regen- und anderes Oberflächenwasser bleiben, hatte Jochen Quandt seinerzeit als Bürgermeister versichert. Die Stadt werde mit dem Investor eine Lösung finden. An der ist dann lange getüftelt worden. Die erste Planung fiel bei der Stadt durch. Es wurde eine Alternative gesucht und ein
Regenrückhaltebecken im Bereich des Bebauungsplanes favorisiert. Das findet sich nun im städtebaulichen Entwurf neben der Zufahrt für den Lieferverkehr wieder.
Eine wesentliche Änderung gegenüber ersten Überlegungen betrifft auch die Zufahrt zu dem Komplex. Ursprünglich sollte der Aldi-Neubau nahe Mecklenburgring errichtet und der Parkplatz direkt von dort erreicht werden. Dem stimmte die Straßenverkehrsbehörde aus Sicherheitsgründen nicht zu, so dass die Zufahrt zum Parkplatz wie bisher von der Goethestraße erfolgt. Der Lieferverkehr erhält eine separat über die Bahnhofstraße. Für Fußgänger aus der Innenstadt ist eine Anbindung von nur ca. 150 Metern vorgesehen.