Ein Angebot des medienhaus nord
Ein Artikel der Redaktion

Witzin Sommerbiathlon international

Von Rdiger Rump | 19.07.2016, 05:00 Uhr

Der Witziner Inlineskating-Verein hatte Gäste aus Berlin, Laage, Teterow – und Holland. Erste Plätze gingen an Birgit Markowski und Hanko Schultz vom heimischen Verein.

In die Unterhaltung an Start und Ziel mischt sich eine Fremdsprache: Der diesjährige Witziner Skater-Biathlon startet also mit internationaler Beteiligung. Na ja, extra aus Holland angereist sind die zwei jungen Damen nicht, wie sich rasch aufklärt. Anne Wellenberg und Noa van Burgsteden absolvieren in der Milchviehanlage im Dorf ein Praktikum. Deren Leiter Gertjan Brink, zuständig für Pflanzenbau und Milchproduktion in der Pastiner Landwirtschaftsgesellschaft mbH und Co. KG, ist auch Holländer. „Sonst bin ich bei dem Skater-Biathlon selbst mitgelaufen, doch wegen einer Verletzung geht das diesmal nicht. Deshalb habe ich die beiden Praktikantinnen überzeugt teilzunehmen“, erzählt Brink schmunzelnd, bevor er sich wieder dem Grill widmet. Wenn er schon nicht auf die Strecke gehen könne, wolle er sich auf diese Weise nützlich machen.


Ganz vorn steht olympischer Gedanke

Dass sie sich auf ungewohntes Terrain begeben, können die zwei langhaarigen Damen – Anne im leuchtend blauem Trikot von Ajax Amsterdam – nicht verbergen. Brinks Tochter Erian ergeht es nicht besser. Gegen Laura Riemenschneider aus Falkensee haben sie natürlich keine Chance. Diese ist in Berlin-Spandau Mitglied bei der Deutschen
Jugendkraft (DJK), Sportverband der katholischen Kirche. Dem gehören bundesweit 1200 Vereine mit ca. einer halben Million Mitglieder an.

Ganz vorn steht jedoch der olympische Gedanke: Auf die Teilnahme kommt es an. Anne und Erian laufen zwei Runden, Noa bewältigt alle drei und zeigt sich treffsicher beim Schießen, kommt somit wie Heike Schultze vom heimischen Inlineskating-Verein ohne Strafrunde aus. Bei dem Sommerbiathlon in Witzin werden drei Runden über jeweils 2,1 Kilometer auf Inline-Skates statt auf Skiern gelaufen, dazwischen geht es zweimal an den Luftgewehrstand.

Laura, die seit längerem auf Inlinern steht, aber erst vor anderthalb Wochen, wie sie sagt, mit einem Schießstand Bekanntschaft machte, liefert sich mit Birgit Markowski vom Witziner Verein ein Kopf-an-Kopf-Rennen, allerdings als Fernduell, denn Letztere startet in einem anderen Lauf. Markowski behauptet sich in 22:02 Minuten, obwohl sie sich vier Strafrunden leistet, eine mehr als Laura.


Nach Strafrunde zwei Sekunden Vorsprung

Im männlichen Bereich gibt es ebenfalls einen Gastgebererfolg, aber hauchdünn. Hanko Schultz liegt mit 17:06 Minuten nur zwei Sekunden vor Steffen Piontek (ESV Teterow). Dritter wird Daniel Kunz vom Wolfram Racing-Team Berlin (18:05). Um ein Haar wäre Schultz seine Strafrunde zum Verhängnis geworden, denn die Beiden hinter ihm bleiben davon verschont.

Insgesamt sind es 15 Teilnehmer. Sicher würde der Witziner Verein sich nicht beklagen, wenn es einige mehr wären, aber eine Großveranstaltung solle es nicht werden, meint Edge-Bert Wache. „So ist alles familiär.“

Das gefällt auch Thomas Bialkowski vom DJK-Verein aus Berlin-Spandau, der nach 2015 das zweite Mal und nun zu fünft dabei ist. Er verteilt an alle grüne Schnürsenkel als Zeichen gegen Medikamentenmissbrauch im Sport. Der ist hier kein Thema, doch ein Zeichen setzen die Teilnehmer gern.