3. Apfelfest im Park von Schloss Kaarz lockte am Sonntag rund 1500 Besucher an.
Beim 3. Apfelfest im alten Obstgarten von Schloss Kaarz drehte sich am Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr natürlich vieles um Malus – so der lateinische Name für Äpfel: Sortenbestimmung und Apfelmarkt – ob als Saft, Mus oder Chutney. Und es durfte auch der Apfelkuchen nicht fehlen.
In Warteschlange standen die Leute an bei der Apfelbestimmung durch die Pomologen Dr. Werner Rollwitz aus Gülzow bei Güstrow und dem waschechten Schotten Willie Brown aus Bülow bei Crivitz. Seit über 30 Jahren lebt Letzterer schon in Mecklenburg-Vorpommern. Das Kernobst ist für die Pomologen mehr als nur ein Gesundheitsspender, es ist auch ein Kulturgut – vor allem die alten Sorten aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, zu dem etwa „Prinz Albrecht von Preußen“ gehört. „Auch Albrechtsapfel genannt“, so Dr. Rollwitz. Solch eine historische Apfelsorte hatte Hans-Peter Gossel aus Warin wahrscheinlich auch in seinem Korb mitgebracht. Der Baum stehe bereits seit 35 Jahren, was für einer, weiß Gossel aber nicht. Dr. Rollwitz setzte nach längerer Begutachtung samt Geschmackstest ein „mit Fragenzeichen“ hinzu. Auf Gossels Zusatzfrage, ob es den Prinz-Albrecht-Apfel auch zu Ost-Zeiten gab, antwortete der Gülzower mit einem klaren „Ja“. „Aber damals hieß er Albrechtsapfel, weil man in der DDR von Prinzen nicht so viel hielt.“
Das Kaarzer Apfelfest besticht freilich auch durch seine Mischung. Neben dem Namensgeber konnten die ca. 1500 Besucher – laut Organisatoren deutlich mehr als im Vorjahr – auf dem Gelände zwischen alten Apfelbäumen, darunter einen mit Namen „Müschen’s Rosenapfel“ nach Herzenslust schlendern, kaufen oder einfach das Ambiente genießen. Und für die Lütten durfte auch nicht die beliebte Stroh-Hüpfburg fehlen. An den Ständen gab es u.a. Honig vom Sternberger Imker Manfred Hallmann, Produkte von „Krüger’s Hofladen“ aus Kobrow I, Livi-Keramik aus Liessow, Gestricktes, Schmuck, Seifen etc. Und auch die fliegenden (Fünftklässler-)Händler der Brüeler Schülerfirma „Hobiwa“ priesen ihre Bienenprodukte an.
Den musikalischen Part hatten das „Ensemble Nachtigall“ aus Schossin mit ihrer Zigeunermusik sowie die Mecklenburger Dudelsackband „Clan MacLanborough“ übernommen. Für den Schotten Willie Brown sicherlich ein ganz spezieller Gruß…


