Der Heimatverein feiert mit Mitgliedern und deren Partnern am Sternberger See. Die Steaks hat Wolfgang Mühlbauer selbst geschnitten, geklopft und eingelegt.
Das Grillfest ist eine von wenigen Veranstaltungen, bei denen der Sternberger Heimatverein unter sich bleibt. Nicht ganz, die Ehepartner und Lebensgefährten, die keine Mitglieder sind, nehmen ebenfalls teil.
Sonst ist jeder Interessierte willkommen, ob beim Kochen der Frauen bzw. Männer, beim Klönsnack, Bowling oder Skat und Knobeln. Am jährlichen Mecklenburgabend auf dem Museumshof, den der Verein zum Heimatfest veranstaltet, werden gar möglichst viele Besucher erwartet.
Das gesellige Treffen mit Grillen sowie Lagerfeuer zum Ausklang führt der Heimatverein bereits über Jahre durch, zunächst auf dem Wasserwanderrastplatz am Sternberger See, am vergangenen Freitagabend zum dritten Mal nur ein kleines Stück daneben auf dem gepflegten Gelände des Angelsportvereins. Es sei alles vorhanden, was an dem Abend benötigt werde, sagt Anke Bittermann, Vorsitzende des gut 100 Mitglieder zählenden Heimatvereins. „Wir fühlen uns hier wohl. Das Fest wird auch jedes Jahr gut angenommen.“ Damit gehe es in die Sommerpause; allerdings nicht so wirklich, der Verein verabschiede sich für die kommende Zeit nicht gänzlich von der Bildfläche. „Wir unterstützen wieder die Veranstaltung der Stadt zum Kindertag. Und spätestens im Juli geht es für uns auf den Mecklenburgabend zu“, so Bittermann.
Die ersten Kammsteaks sind inzwischen fertig. Am Grill steht Jürgen Klabunde, der sonst am letzten Mittwoch des Monats mit den Klönsnackern zu unterhaltsamen Nachmittagen beiträgt. An seiner Seite hat er Ulrich Reichel und Jürgen Materlik. Alle Drei sind dabei, wenn die Männer einmal monatlich unter Anleitung von Wolfgang Mühlbauer im Vereinshaus kochen. Dieser war sein ganzes Berufsleben in der Gastronomie, Ehefrau Annelie ist gelernte Köchin.
Gemeinsam kochen – mehr Männer als Frauen
„Wir sind immer zehn bis zwölf Leute. Das macht viel Spaß“, sagt Reichel. „Wir sind froh, dass wir Mühlbauers haben“, fügt Klabunde hinzu. Die Vereinsvorsitzende sieht das genauso: „Wir sind so dankbar, dass sie ihren Beruf zum Hobby gemacht und wir den Nutzen davon haben.“
Es ist kein Geheimnis, dass die Männer beim gemeinsamen Kochen den Frauen den Rang abgelaufen haben, jedenfalls bei der Beteiligung. „Wir Männer lassen uns besser führen, das sind wir von zu Hause
gewohnt“, meint Jürgen Klabunde schmunzelnd. Daran muss was sein, bestätigt Wolfgang Mühlbauer. „Die Frauen legen immer gleich los, weil sie meinen, dass sie kochen können.“ Aber Anke Bittermann schränkt ein: „Ich lerne immer noch dazu, auch wenn ich schon 50 Jahre gekocht habe.“
Mühlbauer, der in den Jahren zuvor auch am Grill stand, hat 55 Kammsteaks vorbereitet. Das heißt bei ihm, aus einem ganzen Stück den Knochen herauslösen, es in Scheiben teilen, das Fett außen, das zu viel ist, abschneiden, die Steaks klopfen („Das ist ganz wichtig.“) und einlegen. Das habe er am Vortag mit Wolfram Ulrich besorgt, damit das Fleisch mindestens 24 Stunden gleichmäßig durchziehe. Somit werde nur wenig Salz gebraucht. Bereitwillig gibt Mühlbauer preis, wie er die Steaks eingelegt hat, vielleicht als Anregung für den heimischen Grill: Mit Thymian, Majoran, gemahlenem Kümmel, Salz, Pfeffer und Senf
marinieren, dann kommen noch Zwiebelringe und frischer Knoblauch dazu. Die Steaks dürften nicht zu lange auf dem Grill bleiben, damit sie nicht den letzten Saft verlieren, so ein weiterer Tipp. Das am Rand entfernte Fett verwendet Mühlbauer für leckeres Griebenschmalz, das nun auch auf den Tischen steht. Und die Bowle mit vielen frischen Früchten stammt ebenfalls von ihm.
Als die Steaks genussvoll verspeist sind, gibt es noch Bratwurst vom Grill, damit jeder für die gesellige Stunden, die jetzt folgen, gut gestärkt
ist.
