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Klosterruine Tempzin Einsatz für bedeutendes Kulturgut

Von Roland Gttler | 29.05.2017, 12:00 Uhr

Der Förderverein „Antoniter-Hospital Tempzin“ feierte mit Freunden, Sponsoren und weiteren Interessenten sein 20-jähriges Bestehen.

Die Arbeit an der Klosterkirche oder auch der benachbarten Klosterruine in Tempzin geht nie aus, auch wenn die Sanierung der Kirche weitgehend abgeschlossen ist. In den 90ern drohte nicht nur die Kirche zu zerfallen, Klosterruine und Friedhofsmauer waren Trümmerhaufen. Und so gründete sich im Mai 1997 der Förderverein „Antoniter-Hospital Tempzin“ e. V..

Das 20-jährige Jubiläum wurde am Sonnabend mit Mitgliedern (der Verein zählt aktuell 43), Sponsoren, Freunden und weiteren Interessenten gefeiert. Die offizielle Veranstaltung fand im zum Pilgerverein gehörenden Warmhaus statt, abends wurde dann in die den „Antonitern“ gehörende Ruine zu einem Grillfest umgezogen.

Dörte Gratz, seit 2005 im Verein und ab 2012 Vorsitzende des Fördervereins „Antoniter-Hospital Tempzin“ e. V., erinnerte am Nachmittag in ihrer kurzen Ansprache an einige Kapitel der Geschichte des Vereins und dankte allen Förderern und Sponsoren. Bei Kaffee und Kuchen wurde dann unter anderem in den ausliegenden Chroniken geblättert.

Zu den Gründungsmitgliedern, die bis heute im Verein sind, waren Meta Aselmeyer, Sieghard Dörge und Erika Garling am Sonnabend anwesend. Ein Jahr später stieß auch Rosemarie Hegemann hinzu. „Ich bin in Zahrensdorf geboren, lebe seit 1979 in Brüel, bin aber immer Zahrensdorferin geblieben“, betonte die Rentnerin und erzählte gegenüber SVZ, wie es zu ihrer Mitarbeit im Antoniter-Förderverein kam. „Als der Verein 1997 gegründet wurde, erfuhr ich davon von Bärbel Hogrefes (ebenfalls ein Gründungsmitglied – d. Red.) Tochter, die in meiner Klasse war. Da sagte ich, ich möchte auch mitmachen“, so Hegemann. Bis 2005 war sie die Leiterin der Grundschule Brüel. Seit Beendigung des Schuldienstes engagiert sich Rosemarie Hegemann als Schriftführerin im Förderverein. Sie hob gegenüber der Heimatzeitung vor allem die Arbeit von Karl-Heinz Jolitz hervor, der von 1998 bis 2005 den Vereinsvorsitz inne hatte. Auch dank eingeworbener Fördermittel konnte bereits 1998 mit Arbeiten in der Klosterruine begonnen werden, dank weiterer Fördermittel und Spenden bald danach auch in der Klosterkirche.

Bürgermeister Alfred Nuklies würdigte die Arbeit im Verein „als große Bereicherung. Schön, wenn er auch künftig bleiben würde, aber das liegt wie immer am Personal.“

Warmhaus und auch die heutige Ruine als Reserve gehörten bis zur Reformation zum Antoniterkloster und dienten als Station für Betroffene der Mutterkornkrankheit. Die heutige Klosterruine wurde später vor allem als Wirtschaftsgebäude und Stallung noch bis in die 1970er-Jahre hinein genutzt. An einen Wiederaufbau des Daches der Klosterruine ist nicht gedacht.

Den musikalischen Part in Tempzin hatten am Sonnabend die Witziner Dorfmusikanten übernommen. Eine Beziehung zwischen Witzin und der Klosterkirche Tempzin gibt es heute nicht. Bis zur Reformation freilich gehörte auch das Witziner Gebiet zur Klosterkirche. Und noch eine Verbindung gibt es: Würde man ein Lineal anlegen, so liegen die Klosterkirche Tempzin sowie die Kirchen in Groß Raden, Witzin und Ruchow in einer Linie.