Ein Angebot des medienhaus nord
Ein Artikel der Redaktion

Halloween Am Montag sind die Geister los

Von Traudel Leske | 28.10.2016, 12:00 Uhr

Halloween steht vor der Tür. Doch der aus Amerika stammende Brauch findet nicht überall Zustimmung.

Am letzten Tag eines jeden Oktobers haben Gespenster, Hexen, Geister, Teufel, Zauberer und wie die Gestalten alle heißen, Hochsaison. Eben alle, die sich gerne gruseln oder andere das Fürchten lehren wollen. Im Volksmund nennt man diese „Gruselzeit“ Halloween.

Am Montag, dem Reformationstag, ist es wieder soweit. Dann gehen sie um, die unterschiedlichsten Gestalten; zumeist verkleidete Kinder. Sie klopfen an die Türen der Leute und bitten um Näschereien. ‚Gib mir Süßes, sonst gibt’s Saures!“ so ihre Forderung. Diese lapidaren Sprüche sind im Prinzip gar nicht böse gemeint. Und doch geben sie so manchem in vielerlei Hinsicht zu denken. Auch sind die Meinungen über Halloween geteilt. Bei einer Befragung gab es auch die unterschiedlichsten Antworten. So erzählte Julius Janson, 84, aus Brüel, dass er den Brauch von früher her nicht kenne. „Für die Jugend finde ich es gut, das bringt Abwechslung. Und auf ein paar Bonbons oder eine Schokolade kommt es mir auch nicht an. Die würde ich gerne geben. Aber zu mir ist noch keiner gekommen.“

Ruth Möbius, 78, aus Brüel findet diesen Brauch nicht so gut. „Die Kinder laufen uns die Buden ein. Das artet manchmal schon in Bettelei aus. Und in heutiger Zeit, wo mit den Maskenmännern so viel passiert, kann man direkt Angst bekommen.“

„Den Brauch kenne ich schon lange. Den haben wir als Kinder auch schon gepflegt. Und uns über jede süße Gabe gefreut“, so Werner Jaeger. „Heute halte ich nicht mehr viel davon. Nun ja, das soll aber jeder letztendlich machen, wie er will und es für richtig hält.“ Und er fügt an, dass er den Brauch des Laternegehens viel schöner empfunden habe.

Gertrud Scholz, 89, Brüeler Rentnerin, winkt gleich ab, als sie unsere Frage hört. „Halloween war zu unserer Zeit eigentlich recht schön. Eben, solange die Kinder niedlich waren und es als Spaß empfunden haben. Aber heute ist es einfach schauderhaft. Die bösen Clowns, die sich heute herumtreiben und die Leute mit Messern erschrecken, flößen einem richtig Angst ein. Leider sind die Menschen heute nicht mehr so human.“

Hannelore Krüger, 65, aus Brüel erzählte: „Grundsätzlich kann ich mich freuen, wenn die Kinder kommen und Süßes erbitten. Viele haben bunte Kostüme an und sagen auch mal ein Gedicht auf. Ich habe immer Bonbons im Hause. Aber was jetzt mit den Clowns-Überfällen so im Umlauf ist, das finde ich unerhört. Man hat abends direkt Angst, auf die Straße zu gehen. Und ich fürchte, dass sich so manches Kind diese Schaudergestalten zum Vorbild nehmen könnte.“

Edith Gronert, 77, aus Brüel fügt an, dass sie auch Angst habe, wenn sie mal nicht zu Hause sei und auf dem Grundstück Unfug getrieben werde.