Warin/Güstrow : Neuer Naturparkweg durchs Land
Bessere Schilder und Rast-Bänke auf Teilen der Fernwanderroute E 9A. Minister Backhaus will im Frühjahr darauf unterwegs sein.
Sternberg Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, sondern im Frühjahr auch des Backhaus’…! Till Backhaus reitet bekanntlich gerne durch die herrlichen Mecklenburg-Vorpommerschen Lande; doch jetzt will sich der dienstälteste Schweriner Minister auf Schusters Rappen begeben.
„In der Wintermonaten haben wir voll mit dem Naturparkweg zu tun, denn im Frühjahr will Minister Backhaus bereits drauf wandern!“, so Volker Brandt, Leiter des Naturparks Sternberger Seenland gegenüber SVZ. Koordiniert wird die Maßnahme durch Udo Steinhäuser vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Geologie (Lung) mit Sitz in Güstrow.
Fernweg E 9A teils über 40 Prozent asphaltiert Der Wanderweg soll Teile der bestehenden, aber kaum gepflegten Fernwanderroute E 9A über ca. 400 km von Ratzeburg bis Stettin einbinden. Dabei handelt es sich um den Binnenland-Ableger des E9, der von Portugal über 5000 km bis nach Estland immer dicht an der Küste entlangführt. Ein Teil davon ist der Ostseeabschnitt in Meckpomm.
Insgesamt gibt es europaweit inzwischen elf solcher Fernrouten, deren Idee 1969 begann, um so den völkerverbindenden Charakter auf dem Kontinent zu dokumentieren. Von den elf Fernwegen führen zwei durch MV; neben der Küstenroute E 9 ist das der E10, welcher zwischen Rügen und Raum Neustrelitz in unserem Bundeslandes verläuft.
Was den Binnenableger E 9A betrifft, so erhielt dieser laut Volker Brandt „irgendwann mal auch den Beinamen Naturparkweg“. Doch dies sei irreführend, da er gar nicht alle sieben Naturparks berühre. So ist das Peenetal gänzlich ausgeschlossen. Zudem zeigte sich bei der Bestandsaufnahme, dass der E 9A die Zertifizierung des Deutschen Wanderverbandes (DWV), der u.a. großen Wert auf naturbelassene Wege legt, nicht bekommen kann. Im Bereich der Naturparke Sternberger Seenland sowie Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See sind jeweils über 40 Prozent des ausgewiesenen E 9A-Weges asphaltiert. Perspektivisch soll der Naturparkweg offiziell einmal an die Stelle des E 9A treten.
Vergangenen Herbst seien laut Steinhäuser „die jeweils vier Ranger eines Naturparks losgezogen, um sich Wanderrouten auszugucken“. Geplant ist, 2016 erst einmal Abschnitte zu beschildern. Dieses werde, so Steinhäuser, mit dem Landes-Tourismusverband sowie dem Schweriner Wirtschaftsministerium abgestimmt. Letzteres will nämlich die Schilder bezahlen. Aufgestellt werden sollen Wegweiser sowie die Wegemarken des DWV mit dem kleinen weißen Viereck samt blauem Strich darin.
Die Ämter im Sternberger Seenland und dem angrenzenden Naturpark Nossentiner/ Schwinzer Heide hätten den ins Auge gefassten Routen zugestimmt, so Steinhäuser, „mit dem Forstbereich befinden wir uns in der Abstimmung“. Das Naturparkwegenetz soll zudem mehr Urlauber ins Binnenland locken. So wollen die Landes-Touristiker nach den Radwanderern künftig verstärkt auch jene zu Fuß im Blick haben. Roland Güttler

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