Im Interview erzählt der Komiker vom Leben als Promi, vom Umgang mit den Fans und von seinem neuen Programm Holdrio Again
Ein Jahr lang hat Otto synchronisiert, produziert, geschauspielert, gemalt. Jetzt kehrt der Komiker dahin zurück, wo er hingehört und hergekommen ist: auf die Bühne. Seit 50 Jahren steht er auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Aber eigentlich steht er nicht, jedenfalls nicht still: Otto springt und hüpft, tanzt, singt, jodelt und brodelt vor Energie. Am 8. November kommt er mit seinem neuen Programm „Holdrio Again“ nach Schwerin in die Sport- und Kongresshalle. SVZ-Redakteur Bert Schüttpelz hat mit ihm vorab schon mal geplaudert:
Wie redet man Otto an, mit Du oder Sie?
Otto: Na, Sie wissen schon, du kannst mich ansprechen, wie es Euch beliebt. Ich bin doch einfach nur der Otto.
Wie kommt ein so bekannter Komiker durch den Alltag? Ist es lästig, überall sofort erkannt zu werden?
Ach, das macht doch Spaß. Manchmal versuche ich ja auch, mich zu verkleiden. Aber die meisten erkennen mich auf der Straße dann doch an der Gitarre.
Wie gehen die Leute auf einen Promi zu? Eher vorsichtig oder fordernd? Wollen alle ein Selfie machen?
Ja, alle wollen heute Selfies, verrückt! Haben die denn gar keine Spiegel mehr zu Hause? Manche sind auch viel zu schüchtern, um mich anzusprechen. Auf die gehe ich dann selbst zu. Dann tun sie gern so, als wüssten sie gar nicht wer ich bin und wenn ich nicht hingucke, werfen sie die Autogramme in den nächsten Papierkorb. Ich liebe Begegnungen mit Fans.
Machen die Fans auch Vorschläge, was sie hören wollen oder wo Du mal auftreten sollst?
Na klar! Sie schreiben mir fast jeden Tag auf Twitter und auf Facebook, was ihnen gefallen hat oder welche Nummern sie gern mal wieder sehen wollen. Ich würd ja auch viel lieber mal was ganz Neues machen.
Deine Auftritte sind immer mit viel Bewegung verbunden. Wie hältst Du Dich fit?
Mit Auftritten! Mit jeder Show trainiere ich für die nächste. Außerdem habe ich damals vor 30 Jahren ja extra langsam gemacht, damit ich das Tempo dann auch für immer halten kann.
Du suchst immer den direkten Kontakt mit dem Publikum. Ist das nicht auch gefährlich, weil man stolpern kann oder vielleicht mal ein Gast unzufrieden ist oder jemand besonders in Erscheinung treten will?
Das wissen die ja vorher. Zu jeder Show gibt es Warnhinweise. Wer nicht so viel Aufmerksamkeit will, der soll einfach aufstehen und mit beiden Armen wedeln und einmal kurz im Kreis springen – dann weiß ich schon Bescheid. Und wer sich in die erste Reihe setzt, ist ja sowieso selber schuld, da kann ich gar nix machen.
Woher bekommst Du Deine Anregungen für ein neues Programm? Hilft ein Dramaturg bei der Zusammenstellung? Testest Du die Gags zuvor? Und wenn ja mit wem?
Klar, ich probiere neue Scherze immer gern im Freundeskreis aus. Wenn Freunde die Gags dann toll finden, behalte ich sie meistens für mich allein.
Du warst schon mehrmals in Schwerin. Wie findest Du die Stadt und das Publikum?
Die Stadt finde ich mit dem Navi und das Publikum finde ich stark. Manchmal glaube ich, die hören sogar heimlich meine alten Platten, wenn ich nicht da bin, damit sie in der Show mitsingen können. Doch, die Leute hier sind wirklich Schwerin Ordnung.
Hast Du vor oder nach dem Auftritt noch Zeit für einen Spaziergang durch die Stadt?
Manchmal klappt das, ja. Das mache ich immer besonders gerne, um die Leute einer Stadt kennen zu lernen. Aber die Schweriner sind gut drauf, das weiß ich ja schon.