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Wickendorf braucht Baugebiete Wohnen im Wickendorfer Westen

Von Maren Ramünke-Hoefer | 10.10.2016, 05:00 Uhr

Investoren gesucht: Stadt und Bodenverwertungsgesellschaft wollen 13 Hektar Land als neues Baugebiet verkaufen

Die Stadt kann sich vor Anfragen nach Grundstücken für Wohnungsbau kaum mehr retten. Aber: Viele Flächen gibt es nicht mehr, die frei und möglichst unkompliziert bebaut werden können, sagt Andreas Thiele, Fachdienstleiter Stadtentwicklung und Wirtschaft. In Wickendorf ist westlich der Hauptverkehrsachse, der Seehofer Straße, noch ein Streifen frei. Das Gebiet ist 48 650 Quadratmeter groß und bietet Platz für rund 30 Eigenheimgrundstücke, so Thiele. Doch damit soll für die Entwicklung Wickendorfs nicht Schluss sein: Die Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft BVVG, die ehemals volkseigene Wiesen, Äcker und Wälder im Auftrag des Bundes verwaltet, verpachtet und verkauft, möchte sich von etwa 80 000 Quadratmetern trennen. Die liegen gleich nebenan, so dass ein Baugebiet von rund 13 Hektar für knapp 100 Grundstücke entstehen könnte.

Hauseigentümer, die aktuell an der Straße wohnen und nach hinten bislang unverbaute Sicht über die Felder haben, seien zum Teil nicht ganz so begeistert von der Idee der Stadt, sagt Andreas Thiele. Das Neubaugebiet beginnt quasi an ihren Grundstücksgrenzen. Gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow habe er schon das persönliche Gespräch mit einigen Wickendorfern gesucht. Der Stadtplaner ist zuversichtlich, dass sich die Aufregung mit der Zeit legen werden. Zumal das geplante Baugebiet noch in den kleinsten Kinderschuhen steckt. Aktuell gehe es Stadt und BVVG nämlich erst einmal darum, überhaupt Investoren für das unerschlossene Bauerwartungsland zu finden. Mit 25 Euro Verkehrswert ist der Quadratmeter unbebautes Land hier ausgeschrieben. 1,216 Millionen Euro ist dieses Areal wert. „Unter Berücksichtigung baukultureller Aspekte“ werden Flächen „zum wirtschaftlichsten Gebot“ vergeben, so steht es in der Ausschreibung, die Ende September im Stadtanzeiger veröffentlicht wurde. Und: Es wird möglichst ein Investor gesucht, der bereit ist, das gesamte Areal von Stadt und BVVG zu entwickeln und zu erschließen. Interessenten sollen ihre Angebote bis zum 28. Oktober abgeben.

Dass es einen oder mehrere Interessenten geben wird, davon ist Andreas Thiele überzeugt. Schließlich sei die Lage sehr gut, das Neubaugebiet gegenüber funktioniere prächtig, Wickendorf habe alles, was ein Stadtteil vor allem für Familien braucht: Natur, Nahverkehrsanbindung, Radweg nach Schwerin, Supermärkte zwar nicht vor Ort, aber in der Nähe.

Erst wenn ein Erschließungsträger gefunden ist, geht es ans Aufstellen eines Bebauungsplanes mit Beteiligung der Stadtvertretung. Das dauere in der Regel anderthalb Jahre. „Erschließungsbeginn könnte also 2018 sein, wenn alles gut geht“, sagt Thiele. Vor 2019 werden wohl keine neuen Häuser gebaut im Wickendorfer Westen.