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Schweriner Bürgerstiftung hilft Theater gegen Gewalt

Von CKOE | 29.07.2016, 09:00 Uhr

Schweriner Bürgerstiftung fördert Projekt der Opferhilfe, das die Gesellschaft für die Bedeutung von Zivilcourage sensibilisieren soll

Um auf die besondere Situation von Kriminalitätsopfern aufmerksam zu machen, beschreitet die Schweriner Opferhilfe anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens neue Wege. „Not? Fall!“, so heißt das Theaterprojekt in Zusammenarbeit mit dem Prignitzer Theater „Vogelfrei“, mit dem das Beraterteam an die Öffentlichkeit gehen will. Unterstützung für das Vorhaben kam schon mal von der Schweriner Bürgerstiftung, die 2100 Euro zur Finanzierung beisteuerte.

Auf dem Marienplatz, am Zippendorfer Strand und in der Siemensschule in Lankow wird das Theater „Vogelfrei“ im August und September mehrere Konfliktszenen zu den Themen Gewalt, Ausgrenzung und Stalking zeigen. „Die Szenen sollen zum kritischen Dialog anregen“, sagt Klaus Schmidt von der Opferhilfe, die zur Evangelischen Beratungsstelle in der Wismarschen Straße gehört. Am Höhepunkt des gespielten Konfliktes trete der Darsteller der Opferrolle aus seiner Rolle heraus. Was soll ich tun?, Was würden Sie in der Situation tun? Wie können Sie mich unterstützen?, lauteten die Fragen an das Publikum, so Schmidt. Die Schauspieler würden so zu Moderatoren, Mitarbeiter der Opferhilfe brächten sich ein. Das Ziel: Auch zufällige Passanten sollen durch die eingängigen Konfliktszenarien für unterschiedliche Formen von Gewalt sensibilisiert werden, sollen die Bedeutung von Zivilcourage und menschlichem Beistand in kritischen Situationen erkennen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir das Theaterprojekt unterstützen können“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, Stadtpräsident Stephan Nolte bei der Übergabe eines symbolischen Schecks. Solche Projekte seien wichtig, weil sie die Opfer von Gewalt in den Mittelpunkt stellten und nicht – wie es häufig in der Öffentlichkeit geschieht –
die Täter. „Außerdem glauben wir, dass die Theaterleute mit ihren unkonventionellen Auftritten an öffentlichen Orten auch Menschen erreichen werden, die sich ansonsten nicht für dieses Thema interessieren“, so Nolte.

Mit insgesamt 12 400 Euro aus ihrem Jahresergebnis 2015 fördert die Schweriner Bürgerstiftung Vereine, die sich für die Jugend-, Familien-, Präventions- und Jugendsozialarbeit oder internationale Jugendbegegnungen einsetzen bzw. zur Völkerverständigung, zum Demokratieverständnis und zur Verbreitung des Toleranzgedankens beitragen. In den Genuss einer Förderung kommen auf Beschluss des Vorstandes noch sieben weitere Projekte, darunter das Projekt „Mein Körper gehört mir“ des Deutschen Kinderschutzbundes, ein Inklusionscamp für Jungen mit und ohne Migrationshintergrund der Verbundes Sozialer Projekte, das Projekt „Kinder und Eltern – gemeinsam stark machen“ des Internationalen Bundes oder das Fotoprojekt von „fit for life“ der Caritas Westmecklenburg.