Elina Schrader und ihre Vereinskollegen gehen gern in die Luft – am Sonnabend können Interessierte in Pinnow selbst mal Flieger sein
„Es ist dieser eine ganz besondere Moment, in dem du mit den Adlern auf Augenhöhe schwebst“, sagt Elina Schrader. Die 14-Jährige ist infiziert mit dem Segler-Virus. Und dieser Leidenschaft frönt sie derzeit intensiv. Denn es ist wieder Sommer-Camp-Zeit auf dem Pinnower Segelflugplatz. Erfahrene Luftkapitäne, frisch gebackene Flieger und Anwärter verbringen gemeinsam zwei Wochen auf dem Platz und in der Luft. Für Elina ist es eine gute Gelegenheit, weiter Erfahrungen zu sammeln. Ihre erste Segelflugstunde ist ein Jahr her. „Mittlerweile habe ich 13 Stunden in der Luft verbracht und 110 Starts gehabt“, sagt die Consraderin. Die Leidenschaft für die hohen Lüfte habe sie von ihrem Vater. „Er ist Motorflieger und hat mich wohl angesteckt“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Für das Segelfliegen habe sie sich ganz bewusst entschieden. Oben in der Luft höre man nur noch die Windgeräusche, kein lautes Knattern des Motors oder Rattern der Propeller. Bis sie ganz allein in Höhen von mehr als 1000 Metern aufsteigen kann, dauert es noch ein wenig. „Ich bin jetzt auf der Zielgeraden zum Alleinflug. Dass mit dem Landen klappt noch nicht ganz so gut, aber dafür bin ich ja hier. Üben heißt das Zauberwort“, sagt die Schülerin. Gern opfert sie die ersten zwei Ferienwochen für das Sommer-Camp in Pinnow. Wobei sie betont, dass es „definitiv kein Opfern“ ist. Elina verbringt gern Zeit auf dem Segelflugplatz und kann auch damit leben, dass es nicht ständig in die Luft geht. „Ich muss alles verstehen. Zum Segelfliegen gehört eben auch die Theorie. Aber die Zeiten in der Luft, in denen man mit den Adlern unter den Wolken kreist, ist unbeschreiblich schön“, gerät sie ein bisschen ins Schwärmen. Bei schönem Wetter erstreckt sich der Blick über zig Kilometer – bis Wismar und zur Skihalle in Wittenburg.
Auch Merten Barnert kann von solchen Momenten berichten. Aufgewachsen ist er in Schwerin, heute lebt er mit seiner Frau und den Kindern in Brüssel. Den Sommerurlaub verbringen Barnerts auf dem Segelflugplatz in Pinnow. Sie nehmen am Sommer-Camp teil. „Der Platz ist wirklich toll, ich kann hier meinem Hobby nachgehen und der Familie gefällt es auch“, erklärt er. Und fügt hinzu: „Nirgends bin ich so weit von meiner Arbeit im Büro entfernt.“
Und in diesem Jahr gibt es sogar noch eine Besonderheit: Das 60-jährige Bestehen des Fliegerclubs Schwerin/Pinnow wird am Sonnabend gefeiert – mit Schnupperstunden in luftiger Höhe, Musik, Spiel und Spaß. „Das sollte man sich nicht entgehen lassen“, wirbt Barnert.
Programm:
Live-Musik und Schnupperstunden
- Sonnabend 11 Uhr Eröffnung bis 18 Uhr Flugplatzfest:Live-Musik von der Singer & Songwriterin „Miss Allie“
- historische Flugzeuge (SG 38, Condor IV und mehr)
- Segelflugsimulator
- Rundflüge mit dem Motor-und Segelflugzeug
- Modellflugvorführungen
- Kinderbasteln, Schnitzeljagd
- Treff Landesluftsportjugend
Fürs leibliche Wohl ist gesorgt.
Wer sich für das Segelfliegen interessiert, kann auch an den anderen Wochenenden im Sommer vorbeischauen und einmal abheben.
Der Fliegerclub Schwerin/Pinnow würde sich über neue Mitglieder freuen. Eine Altersbegrenzung gibt es nicht. Wichtig sei nur Interesse.
Weitere Informationen und Anmeldungen unter: www.fliegerclub-pinnow.de
