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Offene Türen in der ganzen Stadt Schweriner wollen mehr wissen

Von Maren RamnkeHfer | 09.10.2016, 21:00 Uhr

In den Helios-Kliniken und bei der Nacht des Wissens schauten Tausende fasziniert hinter Türen, die ihnen sonst verschlossen bleiben

Die Schweriner sind besonders neugierige und erstaunlich gut informierte Menschen – davon ist nicht nur der Leitende Oberarzt der Herzchirurgie, Priv.-Doz. Dr. Alexander Kaminski, überzeugt. Das bewies auch der Sonnabend, der mit dem Tag der offenen Tür in den Helios-Kliniken und der Nacht des Wissens tausende Erwachsene und Kinder an Orte lockte, die sie im Alltag nicht sehen.

Gut ein Jahr Vorbereitungszeit brauchte die große Helios-Präsentation, die es in dieser Form zum letzten Mal vor fünf Jahren gegeben hat. An mehr als 20 Stationen gaben knapp 100 Angestellte Auskunft – vom Chirurgen bis zur Köchin. Dennoch waren die Organisatoren rund um Kathrin Friedrich überwältigt von der Resonanz: Schon eine Stunde nach der offiziellen Eröffnung war das Verbandsmaterial verbraucht, das zum „Kindergipsen“ benötigt wurde – natürlich wurde nachgeliefert. Warteschlangen hatten sich an den drei Operationssälen gebildet, in denen es stündlich Führungen mit gab. Im gesamten Klinikum gibt es rund 20 OP-Säle. 2400 Menschen arbeiten bei Helios in Schwerin, es gibt 1518 Betten, 35 chefarztgeführte Kliniken und Institute, mehrere Funktionsabteilungen, Ambulanzen und Tageskliniken. Der Maximalversorger gehört zu den Akademischen Lehrkrankenhäusern der Uni Rostock.

Das begehbare Herz war am Tag der offenen Tür ein absoluter Renner und motivierte viele Gäste zum Gespräch mit dem auskunftsbereiten Kardiologen. Vor Ort wurden gleich Termine für die nächste Woche gemacht. Andrang herrschte auch draußen, zum Beispiel beim Hubschrauber, der kurz zuvor noch einen Patienten von Schwerin nach Hamburg geflogen hatte. 25 Minuten braucht er für eine Strecke. Stationiert ist der Hubschrauber der FJS Helicopt Lufttransport Gesellschaft in Pinnow. Er wird vor allem für schnelle Krankentransporte, manchmal auch für Rettungseinsätze, gebraucht, sagt Pilot Björn Langner.

Die Besucher konnten die richtigen Handgriffe für die Wiederbelebung erlernen, sich in einem speziellen Anzug wie ein alter Mensch fühlen, die Augenklinik besichtigen oder den eigenen Teddy untersuchen lassen. Friseurmeisterin Andrea Helms kam mit ihren Söhnen Anton und Mathis zum Tag der offenen Tür und war begeistert, wie kurzweilig es im Krankenhaus sein kann.

Die Helios-Kliniken beteiligten sich anschließend auch an der zweiten Nacht des Wissens, die um 17 Uhr begann. An 15 Orten, vom Technologiezentrum im Süden bis zur Hochschule der Bundesagentur für Arbeit im Norden, vom Museum bis zur Medienanstalt, wurden Vorträge und Mitmach-Experimente angeboten. Bei der Firma Airsense drängten sich die Gäste schon um 17 Uhr. Das Unternehmen entwickelt Detektoren, die weltweit giftige und chemische Gefahrstoffe erkennen können – zum Beispiel auf Überseecontainern und bei Olympischen Spielen. Auch im All waren sie schon unterwegs.