Pedalritter kritisieren zu schmale Fahrspuren. Gemeinschaftsaktion von medienhaus:nord und BUND geht weiter
Schlaglöcher, fehlenden Wegeplatten und nicht geschnittene Hecken – das beklagen Pedalritter auf Schweriner Radwegen. Denn die miserablen Zustände bringen die Biker in Gefahr.
„Leser testen Radwege“ ist eine Gemeinschaftsaktion von SVZ und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Leser sind gebeten, in einer Online-Karte die Wege zu benennen, die in einem desolaten Zustand sind bzw. nicht die Aufgabe erfüllen, Pedalritter sicher durch die Stadt zu führen. Zudem vermissen unsere Leser „gut ausgebaute Radwege im Stadtgebiet“.
„Der gemeinsame Rad- und Fußweg am Ostorfer Ufer ist viel zu schmal“, heißt es in einer Wortmeldungen und weiter: „Hinzu kommt, dass es zu der sehr schmalen Fahrbahn keinen Sicherheitsabstand gibt, so dass Lkw und Busse bedrohlich nahe kommen.“ Gleiches schildert ein anderer Radfahrer für den Obotritenring. Die Radwege, auf beiden Straßenseiten sorgen dafür, dass die Autofahrer nun viel weniger Platz hätten. Die Autospur sei viel zu schmal. „Ein Nahverkehrs-Bus kommt bei dichtem Verkehr nicht vorbei, ohne die Fahrradspur zu nutzen“, schildert er seine Erfahrungen.
In der Gadebuscher Straße, zwischen Grevesmühlener und Ratzeburger Straße, würden Radfahrer „auf einen Weg gezwungen, der aber völlig löchrig und holprig ist“, schreibt an anderer Schwerinher auf dem Bewertungsportal. „Große Löcher wegen fehlender Platten im kombinierten Geh- und Radweg“ bemängelt ein anderer an der Wismarschen Straße, stadtauswärts ab Bürgermeister-Bade-Platz.
Doch es sind nicht nur die schlechten Radwege, die die Schweriner verärgern. Für Gefahr sorgen auch nicht geschnittene Hecken. So zum Beispiel in der Stadtionstraße. Dort müsse man teilweise auf die Straße fahren, weil eine Hecke nicht geschnitten sei, schildert der Radfahrer.
Im Schweriner Umland gibt es Lücken in den straßenbegleitenden Radwegen, bemängeln viele unserer Leser. Das gilt unter anderem für „die B 321 zwischen Zapel und Ruthenbeck und zwischen Crivitz und dem Waldschlösschen in Richtung Schwerin“, kommentiert einer der Nutzer. Das sei das Ergebnis eines schlecht abgestimmten Radwegebaus in MV, sagt Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin des BUND.
Die Aktion unserer Zeitung geht weiter. Noch bis September wollen wir gemeinsam mit Ihnen, liebe Leser, die Online-Karte – unter www.bund-mecklenburg-vorpommern.de – vervollständigen mit Standorten schlechter bzw. gefährlicher Radwege. Der Druck müsse auf die Politik erhöhte werden, mehr Geld für bessere Radwege auszugeben, sagt Cwielag.