Nach Missbrauchsskandal bei Power for Kids: Behörde erhält neue Leitung
Nach dem Bericht des Sonderausschusses zur Rolle des Jugendamtes im Missbrauchsskandal bei Power for Kids hat jetzt auch die Stadtpolitik ein Fazit gezogen. Es fiel deutlich aus: Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow (Linke) habe ihre Verantwortung nicht in nötigem Umfang wahrgenommen, sie habe nicht dafür gesorgt, dass sich Fehler wie vor neun Jahren beim Hungertod von Lea-Sophie im Amt nicht wiederholten, sie habe sich nicht für die Qualifizierung ihrer Führungsriege eingesetzt, sie habe das Jugendamt nicht zur Chefsache gemacht, obwohl die dortigen Probleme ihre Wahl zur OB erst möglich gemacht hätten, kritisierten Stadtvertreter von CDU, SPD, Unabhängigen, Grünen und AfD. Die Linken hielten dagegen, dass in erster Linie der damalige Dezernent fürs Jugendamt verantwortlich gewesen sei und Personalentscheidungen der OB von der Stadtpolitik mitgetragen worden seien.
Fakt ist: Nachdem die komplette Führung im Jugendamt über den Verdacht auf Missbrauch informiert war, konnte sich Peter B., Gründer von Power for Kids, noch 44-mal an Kindern vergehen, ehe er erst ein halbes Jahr später verhaftet wurde.
OB Gramkow sicherte zu, das Jugendamt unter neuer Leitung eigenständig zu machen und Empfehlungen des Sonderausschusses für die Arbeit zu nutzen.