Sanierungen gehen weiter: Schulen, Straßen, Hinterhöfe und auch Privathäuser können von Fördermitteln profitieren
In großen Teilen der Paulsstadt hat sich in den vergangenen zehn Jahren viel getan – so lange gibt es dort das Sanierungsgebiet, für das üppig Städtebaufördermittel fließen. Der Neubau am Goethegymnasium und die Erneuerung von Wittenburger Straße und Platz der Freiheit sind nur einige Beispiele dafür, wohin das Fördergeld geflossen ist. Insgesamt 13,5 Millionen Euro wurden bislang ausgegeben – doch es sollen noch mehr werden. Weinertschule und Mehringstraße stehen ganz oben auf der Wunsch- und Prioritätenliste. Doch bevor das realisiert werden kann, muss offiziell die Frist für die Durchführung der Sanierung verlängert werden. Ursprünglich war sie auf zehn Jahre festgelegt, endet demnach 2016. „Das Bauministerium möchte, dass Sanierungsmaßnahmen im Fördergebiet zügig passieren, deshalb hatten wir damals die zehn Jahre gewählt“, sagt Andreas Thiele, Fachdienstleiter Stadtentwicklung und Wirtschaft. „Das war ein sehr ehrgeiziger Zeitplan. Aktuell ist aber keine Frist außer Kraft gesetzt, die offizielle Verlängerung hat eher deklaratorischen Charakter.“ Die Stadt gehe davon aus, dass es auch weiter neue Städtebaufördermittel gibt. Und sie beantragt gleich das nächste Projekt: Die komplette Sanierung der 1911 gebauten Erich-Weinert-Schule und kleinere Sanierungsmaßnahmen an der Friedensschule. Summa summarum soll das etwa 12,5 Millionen Euro kosten, Thiele rechnet mit Fördermitteln von 7,5 Millionen Euro für diese „Investition in die Bildung in Schwerin“.
Bis einschließlich 2023 soll nun weiter gebaut werden im Sanierungsgebiet Paulsstadt. Zu ihm gehören der Platz der Freiheit, Friedensstraße, Lübecker-, Mehring-, Wittenburger- und Wallstraße. Das Areal rund ums Gericht und um die Niklot-Schule sind allerdings ausgeklammert. Zwischen Bahnhof, Paulskirche, Badeplatz und Pfaffenteich befindet sich das Stadtumbaugebiet „Östliche Paulsstadt“, ebenfalls förderfähig, nur die Anliegerbeiträge würden schneller kassiert, beschreibt Thiele den Unterschied zum Sanierungsgebiet.
Geplant sei für die kommenden Jahre neben der Modernisierung der Weinertschule und Restarbeiten an Fenstern und am Dach der Friedensschule vor allem die Sanierung der Franz-Mehring-Straße. Die Pläne lägen fertig im Schreibtisch, aber weil die Umleitungsstrecke für Straßenbahnen über die Mehringstraße läuft, konnte noch nicht angefangen werden. Planungen gibt es auch für die Fläche rund um die Paulskirche und Moritz-Wiggers-Straße, ebenso für das Aubachufer.
Außerdem sind mehrere stadtplanerische Ordnungsmaßnahmen angedacht: In Lortzing- und Voßstraße will die Stadt Flächen übernehmen, die darauf stehenden alten Gebäude abreißen und zu Grünanlagen umgestalten lassen. Ähnlich möchte sie mit einem Stück hinter der ehemaligen Reichsbahndirektion verfahren, das ebenfalls noch bebaut ist. Mit Zuschüssen winkt die Stadt bei der Sanierung von Privatgebäuden: Konkret würde sie beim Haus am nördlichen Ende der Alexandrinenstraße die Fassadensanierung unterstützen. Finanzielle Hilfe gäbe es ebenfalls für die Speicher in der Mehringstraße direkt an der Bahnbrücke sowie für die Sanierung des Hauses Am Packhof 1a.
24 Millionen Euro würden all die Maßnahmen kosten, rechnet Thiele vor. Ein Teil der benötigten Gelder ist schon bewilligt, denn Städtebauförderung erstreckt sich meist über mehrere Jahre.