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Landwirtschaft in Schwerin Lübstorfer ackern auch in der Stadt

Von KMUE | 10.10.2016, 21:00 Uhr

Agrargemeinschaft bestellt Ackerflächen und lässt Grünland von Schafen abweiden

Gut 13 Kilometer liegen zwischen dem Hauptsitz der Lübstorfer Agrargemeinschaft und der Stadt Schwerin. Ein Katzensprung, möchte man sagen. Und genau diesen macht nicht nur Hansjörg Rotermann an manchen Tagen mehrmals, auch die Angestellten. Und zwar, um ihrer Arbeit nachzukommen. Denn der Landwirtschaftsbetrieb hat rund 14 Prozent seiner Flächen auf Schweriner Stadtgebiet: Grünland und Acker. Teilweise eigener Besitz sowie Pachtland von der Stadt Schwerin und privaten Landbesitzern.

Die Agrargemeinschaft zählt 40 Angestellte, bewirtschaftet 4000 Hektar Ackerland, hält 1200 Schafe und 800 Rinder. Der Betrieb ist der Rechtsnachfolger der einstigen LPG. Hansjörg Rotermann ist Mitglied im Vorstand des Agrarbetriebes, sein Bruder Henrik ist Vorsitzender.

Die Grünflächen bewirtschaftet die Agrargemeinschaft mit Schafen. „Das ist zumeist Weideland, das nicht für eine Mahd geeignet ist. Für die Schafe ist es aber ganz gut. Die halten die Flächen kurz“, sagt Rotermann und verweist auch auf den landschaftspflegerischen Aspekt. Denn für die Stadt Schwerin sei es gar nicht möglich, diese Bereiche kurz zu halten und vor Verunkrautung zu schützen, wie beispielsweise am Ziegelaußensee. Auf den steilen Hängen in der Nähe vom Wendenhof mit großer Technik zu arbeiten, sei gar nicht möglich.

Allerdings sei es auch für die Lübstorfer Agrargemeinschaft nicht immer einfach, so manchem schädlichen Kraut Herr zu werden. „Wir reden hier von ehemaligen Acker-, späteren Stilllegungsflächen, die dann zu Weideland wurden“, erklärt Rotermann und spricht in diesem Zusammenhang von einer Jakobskreuzkraut-Plage. Trotz Umbruch und neuer Ansaat käme das Unkraut immer wieder. „Das ist natürlich nicht ungefährlich für die Schafe“, gibt er zu bedenken. Schäfermeister Jörg Pundt habe aber stets ein Auge auf die mehr als 1000 schwarzköpfigen Fleischschafe der Agrargemeinschaft. Sind die Lämmer etwa 40 Kilogramm schwer, verlassen sie Schwerin. „Wir verkaufen sie in die alten Bundesländer, da ist die Nachfrage groß“, sagt Hansjörg Rotermann und verrät, dass die Preise sogar besser sind als für Lämmer aus ökologischer Haltung.

Auf den Ackerflächen im Stadtgebiet wuchsen in diesem Jahr Raps, Weizen und Gerste. „Manchmal bauen wir auch Rüben an. Der Boden ist genauso gut wie auf unseren anderen Flächen“, sagt der Landwirt. Es gebe keinen Unterschied in der Bewirtschaftung. „Wir müssen auch mit unserer Technik nicht durch die Stadt. Es ist wirklich unkompliziert“, betont der Zickhusener.