Stadt will Hochschule Wismar um Entwicklungsideen für altes Werksgelände bitten, weil Investoren fehlen
Einmal im Jahr strömen Tausende von Besuchern auf das Gelände vom ehemaligen KIW Vorwärts am Mittelweg: wenn die Oldtimerfreunde ihre Autoschau zeigen. Und die Begeisterung ist nicht nur wegen des blitzenden Chroms und der röhrenden Motoren groß. Auch die alten Industriehallen erhalten viel Lob und man hört immer wieder: „Hier müsste man was machen“ und „Schade, dass das hier einfach alles verfällt“. So war es auch beim Konzert der Festspiele MV, die „Unerhörte Orte“ bespielten – in Schwerin die alten Vorwärts-Hallen. Doch ein Investor ist nicht in Sicht. Vor Jahren gab es einmal die Idee, dort Oldtimer zu reparieren und öffentlich zu zeigen. Ein Oldtimer-Museum sozusagen. Die Stadtverwaltung hatte sich recht angetan gezeigt von der Idee. Doch letztlich blieb es bei der Idee.
Im vergangenen Jahr hatte die Linksfraktion der Stadtvertretung eine erneute Initiative zur Wiederbelebung des zentral gelegenen Areals gestartet – und Unterstützung bei den anderen Fraktionen gefunden. Mehrheitlich hatte die Stadtvertretung die Verwaltung beauftragt, die Suche nach einem Investor zu intensivieren. Herausgekommen ist dabei bislang nicht viel.
„Das Areal wurde von potenziellen Investoren im vergangenen Jahr nicht angefragt, es erfolgten lediglich sporadische Fragen zur bestehenden Gesamtsituation“, teilte Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow jüngst den Kommunalpolitikern mit. Die ursprünglichen, in der Vergangenheit in der Diskussion gestandenen Ansätze wie Museumspark, Wohnflächen, Freizeitareal, Dienstleistungspark, Handwerker- oder Technologiezentrum wurden in den zurückliegenden Jahren nicht weitergehend diskutiert oder verfolgt. Dennoch: „Das Areal wird nach wie vor auf Immobilienveranstaltungen und -messen wie der ExpoReal in München über die Wirtschaftsförderung überregional beworben. Bislang jedoch ohne Resonanz“, so die Oberbürgermeisterin. Und sie ergänzt: „Über eine durch die Verwaltung inhaltlich aufzubereitende überregionale Ausschreibung ist nachzudenken.“ Dafür sei eine Ist-Stand-Analyse notwendig, um mit konkreten Fakten auftreten zu können.
Darüber hinaus will die Verwaltung die Hochschule Wismar ansprechen, ob Konzeptideen durch studentische Master- oder Semesterarbeiten entwickelt werden können. Vielleicht könne so dem Areal doch noch neues Leben eingehaucht werden.