Stadt hat die Tempo-30-Zone bereits erweitert – wann die Ampelschaltung am Osterberg geändert wird, ist aber noch offen
Lange haben Anwohner, Gewerbetreibende, Nahverkehr, Ortsbeirat und Stadtverwaltung gerungen: Der Durchgangsverkehr soll raus aus der Hagenower Straße. Schließlich konnte ein Kompromiss gefunden werden, den die Stadtvertretung im Juni beschlossen hatte. Viel passiert ist seitdem nicht. Und vor allem haben mehrere – natürlich subjektive – Tests unserer Zeitung gezeigt: Es wird zwar nicht gerast in der Hagenower Straße, von Verkehrsberuhigung ist die Trasse allerdings meilenweit entfernt.
Das ist seit dem Beschluss der Kommunalpolitiker passiert: Die Tempo-30-Zone ist von der Stichstraße am Püsserkrug – zwischen Ludwigsluster Chaussee und Hagenower Straße – bis zu Bundespolizei verlängert worden. Zuvor konnten Autofahrer bereits kurz hinter der neuen Kita Wirbelwind wieder auf Tempo 50 erhöhen.
Darüber hinaus ist stadteinwärts auf den Grünstreifen vor den Wohnhäusern der Hagenower Straße 15 bis 23 jetzt halbseitiges Parken erlaubt, das heißt, die Fahrzeuge müssen nicht mehr komplett auf dem Gehweg stehen. Dadurch soll sich nach Vorstellung der Verkehrsplaner die Fahrbahnbreite von 7,50 Meter auf 6,50 Meter verringern, was zwar noch den Begegnungsverkehr auch von Nahverkehrsbussen erlaubt, aber dennoch optisch eine Enge suggeriert. Und die soll zu langsamerem Fahren animieren. Nur: Aus Sorge ums eigene Fahrzeug stellen die meisten Anwohner ihre Autos wie gewohnt auf den Gehweg.
Auf die beschlossene Änderung der Ampelschaltung an der Einmündung Osterberg auf der Ludwigsluster Chaussee müssen die Autofahrer noch warten. Hier werden noch die Finanzen geprüft. Die geänderte Schaltung der Ampel soll nach Auskunft der Verwaltung aber noch in diesem Jahr realisiert werden. Ziel ist es, das Ein- und Ausfahren in die bzw. aus der Ludwigsluster Chaussee weniger attraktiv zu machen.
Ob die ebenfalls beschlossene Einbahnstraßenregel für die Verbindungsstraße zwischen Ludwigsluster Chaussee und Hagenower Straße am Püsserkrug kommt, ist dagegen offen. Denn der befürchtete Ausweichverkehr über diese Trasse findet nach Einschätzung der Planer nicht statt. Deshalb soll nach Änderung der Ampelschaltung eine Verkehrszählung erfolgen. Zudem soll durch eine „Verkehrsbeobachtung das Verhalten der Fahrzeugführer erneut an dieser Stelle überprüft und dann entsprechend darüber entschieden werden, ob eine Einbahnstraße hier als verkehrssteuernde Maßnahme umgesetzt werden kann bzw. muss“, heißt es aus der Stadt.