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Die Neu-Burger von Schwerin Fast wie David gegen Goliath

Von VRAA | 21.01.2016, 20:45 Uhr

Schweriner Burger- und Currywurst-Restaurant setzt auf regionale Zutaten – und scheut sich nicht vor den Weltmarktführern der Branche

Elvis Presley gibt gerade seinen „Jailhouse Rock“ zum Besten, als die Kellnerin den Kunden vom Tisch zum Tresen bittet: „Ihr Burger ist fertig.“ Er steht auf und holt sich sein schnelles Essen. Es ist kein „Big Mäc“ oder „Whopper“, sondern ein „Wild-West“-Burger. „Wild-West“ steht für Barbecue-Soße, extra Schinken und Röstzwiebeln. Und den gibt es nicht bei McDonald’s und Burger King, sondern bei Hans und John am Marienplatz, dem einzigen individuellen Burger- und Currywurst-Restaurant der Stadt.

„Die Entstehungsgeschichte von Hans und John ist schnell erzählt“, sagt Thomas Niendorf. „Am Anfang stand die Frage, warum sich kein Mensch um Burger und Currywurst in der Stadt kümmert.“ Selbstverständlich gäbe es auch in der Landeshauptstadt Burger von Mc Donald’s und Burger King. Doch vergleichen mit den beiden Weltmarktführern wollen sich Niendorf und sein Küchenchef Christian Messe nicht. „Unser Anliegen sind individuelle und kreative Burger“, erklärt Messe. Ihre Burger und Currywürste seien kein Massenprodukt, das weltweit gleiche Standards erfüllen müsse. „Ich bin seit zehn Jahren Koch. Für mich verbietet sich ein Vergleich mit der Systemgastronomie“, erklärt der 34-jährige Messe.

Im Gegensatz zur Philosophie der beiden etablierten Burger-Ketten, jedes Produkt an jedem Ort in gleicher Qualität zu liefern, sind Niendorf und Messe die Individualität ihrer Burger wichtig und eine eine familiäre Atmosphäre für Personal und Gäste.

„Gemeinsam mit der Fleischerei Lange aus Schwerin haben wir eine eigene Currywurst entwickelt, die es nur bei uns gibt“, erklärt Niendorf. „Ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe.“ Das Fleisch für die Burger-„Patties“, also die Hackfleisch-Scheiben, kommt ebenfalls aus Mecklenburg-Vorpommern, versichert Messe. Bei Verpackungen, Strohhalmen und Bechern liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit: Hergestellt aus Poly-Eiweiß sind sämtliche Behälter biologisch abbaubar und können kompostiert werden.

Auch für Vegetarier und Veganer gibt es bei Hans und John Burger und sogar eine Wurst. Doch statt „Veggie“- oder „Country“-Burger wie bei der Konkurrenz mit dem Goldenen M und dem „König der Burger“ können Gäste zwischen mehreren, fleischlosen Burger-Kreationen wählen.

Thomas Niendorf und Christian Messe sind mit ihrem „Projekt“ Hans und John zufrieden. In der Zukunft können sich beide sogar vorstellen zu expandieren. „Wenn wir neue Läden aufmachen sollten, bleiben wir unserer Philosophie treu“, versichert Niendorf. „Regional, handgemacht und nachhaltig.“ Expandiert haben in den 50er-Jahren auch einst zwei kleine Burger-Restaurants in den USA, später in der ganzen Welt. Wie die beiden heißen? Richtig: McDonald’s und Burger King.