Pfingsten öffnen Künstler ihre Ateliers – im Kunst-Wasser-Werk gibt Eva-Maria Tempelhahn schon jetzt Einblicke in ihre Arbeit
Pfingsten ist in Mecklenburg-Vorpommern Kunst-Zeit. Mehr als 800 Künstler und Kunsthandwerker – Profis und Laien – öffnen die Türen ihrer Ateliers und laden die Besucher zum Schauen und zum Dialog ein. Einige Schweriner Künstler zeigen aber schon jetzt ausgewählte Arbeiten: Im Kunst-Wasser-Werk ist derzeit die Ausstellung „Gelbkunst“ zu sehen.
Mit dabei ist Eva-Maria Tempelhahn. Sie zeigt eine Bilderserie unter dem Titel „Jasmund“. Es sind Drucke, in die die Künstlerin hineingemalt hat. „Die Bilder entstanden nach einem Rügen-Besuch“, erzählt Eva-Maria Tempelhahn. Die Insel sei fantastisch. „Es gibt unglaubliche Lichteffekte. Dies hat mich sehr beeindruckt. Ich habe versucht, die Stimmung einzufangen“, erklärt sie. Die Kombination von Druckplatte und Pinsel ist für die Künstlerin nicht ungewöhnlich. „Ich experimentiere gern“, sagt die 63-Jährige. Das ist in ihrem Atelier in der Bornhövedstraße zu sehen: Acrylbilder von Landschaften in Peru sind mit Sand und Leim dreidimensional geworden, ebenso das Bild „Licht im Wald“ mit Leinwandfetzen, die wie Blätter auf dem Waldboden anmuten. Es gibt übermalte Drucke und vielerlei andere künstlerische Experimente. „Ich will mich nicht festlegen. Ich könnte mir nicht vorstellen, nur Aquarelle oder nur Pastelle zu machen“, sagt Eva-Maria Tempelhahn lachend und zeigt auf Tuschezeichnungen auf ihrem Arbeitstisch. Mit ganz wenigen Pinselstrichen hat sie Katzen, Vögel und andere Tiere zu Papier gebracht. „Ich liebe die Abwechslung.“ Ein rundes Bild, das wie ein Strohballen aussieht, bestätigt das. „Das habe ich mit Styroporteilen bedruckt“, erläutert sie. So etwas entstehe im Unterricht bei To Helbig oder Julija Becker, erzählt die studierte Anwältin, die neben der Malerei auch noch das Klavierspielen als Hobby auslebt.