Henrik Gutt hat sein Herz an einen 1500 Triumph Spitfire verloren – nicht nur viel Liebe zum Detail steckt in dem Wagen
Autos haben ihn schon immer interessiert, doch eigentlich ist Henrik Gutt ein Mann der See. Kapitän um genau zu sein. Seit 1969 hat er viele Jahrzehnte auf den Weltmeeren verbracht, schipperte mit großen Containerschiffen in die Ferne. Doch nun hat er in Pinnow geankert – seiner Heimat. Die großen Schiffe von 300 Metern Länge und 40 Metern Breite hat er nun gegen einen Triumph Spitfire eingetauscht. Baujahr 1978 ist sein Oldtimer. Das Faible für britische Autos hat Gutt schon seit vielen Jahren. Bislang fehlte ihm die Zeit, dieser Leidenschaft zu frönen. Als dann mehr Zeit war, hat er sich umgesehen. Ausschau nach einem Briten gehalten und ist recht schnell fündig geworden. „Ich wollte einen Wagen, den ich auch handhaben kann – finanziell wie technisch“, sagt Gutt. Im Vergleich zu Mercedes-Karossen sei der Triumph Spitfire deutlich einfacher gestrickt. „Er ist für Einsteiger in die Oldieszene ideal.“ Auch die Ersatzteile seien heute noch gut zu bekommen. Gutt ist kein Fahrzeugschlosser und somit bei Reparaturen immer auf Hilfe angewiesen. Sein Sohn ist ihm da ein guter Ansprechpartner. Auch bei der Auswahl des Wagens war er dabei, hat in jeden Winkel des Wagens geschaut. Es helfe sehr, wenn ein Fachmann sein Urteil abgeben kann, fügt er hinzu.
Zwar sei das Internet ein wahrer Fundus, wenn es um Ersatzteile oder Bauanleitungen gehe, aber eben auch ein Informationsmeer mit Untiefen. „Wenn es ins Detail geht, dann wird es schwierig. Ohne einen roten Faden ist man aufgeschmissen“, erzählt Henrik Gutt. Per Telefon klärt er mit Fachhändlern die spitzfindigen Details. „Auch wenn die Nummer stimmt, muss es noch lange nicht passen“, weiß er mittlerweile aus Erfahrung.
Jetzt hat er seinen Triumph Spitfire aus dem Winterschlaf geholt. Er schnurrt wie ein Kätzchen. Zwischen 200 und 300 Kilometer hat er mit dem Wagen bereits zurückgelegt. Die Bremsen sind überholt, das komplette Kraftstoffsystem erneuert, Leitungen ausgetauscht und der Innenraum soll noch auf Dunkel umgerüstet werden. „Man hat eben immer etwas zu tun, wenn man so einen Oldtimer besitzt.“ Der Lohn für die Arbeit sind die Ausfahrten. „Das ist ein tolles Gefühl – es lässt sich gar nicht mit Worten beschreiben“, sagt Henrik Gutt. Seine Erfahrungen und Erlebnisse teilt der Pinnower mit Freunden aus dem Schweriner Verein „Opel und Oldiefreunde 1994“. Aber nicht nur da begegnen ihm viele Liebhaber von alten Wagen. Auch auf den Straßen der Region sieht man bei schönem Wetter viele alte Wagen fahren. Im Kreis Nordwestmecklenburg sind derzeit 381 Oldtimer angemeldet, im Kreis Ludwigslust-Parchim sind 629 Oldtimer zugelassen und in der Stadt Schwerin sind es 127.