Inhaberin Michaela Seifferth gibt ihr Geschäft nach 13 Jahren aus wirtschaftlichen Gründen auf: Ab Montag ist der Laden zu
Heute, am Sonnabend, öffnet der Lebensmittelmarkt Sukow zum letzten Mal – von 8 bis 12 Uhr. Ab Montag ist er zu. Inhaberin Michaela Seifferth zieht die Reißleine – aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Sie könne den finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Bank nicht mehr nachkommen, erklärt sie gegenüber SVZ. Der Umsatz sei mehr und mehr zurückgegangen. Im Vergleich zu 2003, als Michaela Seifferth das Geschäft übernommen hatte, ist er auf 30 Prozent gesunken, erklärt sie. Die Ursachen: Viele Sukower würden in Schwerin arbeiten und auch dort einkaufen, meint die 43-Jährige. Nur wenn sie etwas beim Großeinkauf in der Stadt vergessen hätten, würden sie das Fehlende bei ihr holen. Zudem gäbe es in der Region immer mehr Discounter, die ihre Waren sehr preiswert anböten. Und hinzu käme, dass ein Teil der Einwohner auf dem Lande auch nicht so viel Geld verdiene und sparsam einkaufen müsse.
Sie habe ihren zwei Mitarbeiterinnen kündigen müssen. Wirklich überraschend sei es nicht für sie gewesen, meint Michaela Seifferth. Die schlechter werdende Situation habe sich abgezeichnet. Und sie selbst werde sich, nachdem sie in Sukow alles abgewickelt hat, auch auf dem Arbeitsmarkt umschauen, so die Parchimerin. „Ich bedanke mich bei den Kunden für die Treue und bei meinen Mitarbeitern, die mich auch in der schwiegen Zeit unterstützt haben“, betont sie. Ein Großteil der Verkaufsregale ist schon seit Tagen leergeräumt. Das Gebäude in der Achterstraße will Michaela Seifferth verkaufen. 2003 hatte sie das Lebensmittelgeschäft übernommen, investiert und vier Mitarbeiterinnen eingestellt.
Wenige Jahre später, 2009, gab es eine kritische Situation, der Laden war für ein halbes Jahr geschlossen. Die Inhaberin hatte dann bei ihrer Bank bessere Konditionen ausgehandelt und so konnte es weitergehen. Bis jetzt. Erneute Gespräche mit der Bank waren nicht erfolgreich, die Schließung des Lebensmittelmarktes die Konsequenz.
Die Sukower, vor allem die älteren, sind sehr betroffen. Ist der Lebensmittelmarkt Sukow doch der einzige im Dorf für die rund 1500 Einwohner. Liesel Müller: „Ich habe die ganzen Jahre hier eingekauft. Ich bedauere sehr, dass der Laden zugemacht wird. Viele andere Einwohner sehen es auch so. Die Verkäuferinnen sind immer auf unsere Wünsche eingegangen, waren bemüht, Kundenwünsche zu erfüllen. Ich hoffe nur, unser Bürgermeister sorgt dafür, dass bald wieder ein Laden in Sukow sein wird.“ Den drei Frauen dankt sie für die gute Versorgung in den zurückliegenden Jahren. Sie habe sich fürs erste mit Lebensmitteln bevorratet. Und wenn Bedarf besteht, müsse ihr Mann das Auto rausholen. Einkaufsmöglichkeiten gibt es u. a. in Plate, Banzkow, Schwerin, Crivitz.
Auch Bürgermeister Horst-Dieter Keding bedauert sehr, dass der Lebensmittelmarkt schließt. Aber die Gemeinde habe wenig Möglichkeiten, auf das Kaufverhalten der Einwohner Einfluss zu nehmen, sagt er. Nichtsdestotrotz habe sich die Gemeinde bemüht, vorübergehend einen mobilen Lebensmittelanbieter zu gewinnen, der mittwochs nach Sukow kommt. Es liege eine mündliche Zusage vor. Alles andere müsse man sehen. Sollte es einen Interessierten geben, der in Sukow ein Lebensmittelgeschäft eröffnen möchte, sei er willkommen. Die Gemeinde würde ihn unterstützen.


