Mecklenburgisches Förderzentrum für Körperbehinderte feiert 40-jähriges Bestehen. Neue Lehrküche größtes Projekt zum Jubiläum
Der Anfang war bescheiden: Mit einer Klasse und gerade mal fünf Schülern begann am 1. September 1976 die Geschichte des Mecklenburgischen Förderzentrums für Körperbehinderte, damals noch unter den Namen „Schule für Körperbehinderte“. Heute – genau 40 Jahre später – besuchen mehr als 200 Mädchen und Jungen aus Schwerin und der Region die Bildungseinrichtung in der Ratzeburger Straße in Lankow. Ein Grund zum Feiern: Mit einem großen Fest soll das runde Jubiläum am 20. Oktober begangen werden.
„Wir bewegen uns mit der Zeit“, so lautet das Motto der Festveranstaltung. Tatsächlich hat sich das Förderzentrum im Laufe seiner Geschichte immer wieder neuen Herausforderungen gestellt. Geblieben ist aber das Anliegen der Schule: benachteiligte Kinder und Jugendliche, ausgehend von ihren Stärken, individuell zu fordern und zu fördern. „Wir verstehen uns als eine Ganztagsschule, die einen Lebens- und Lernort darstellt, der Lebendigkeit und Vielfalt ausstrahlt“, sagt Schulkoordinatorin Birgit Kamke. An erster Stelle stehe dabei, den körperlich oder motorisch beeinträchtigten Schülern einen Bildungsabschluss zu ermöglichen, der ihren Fähigkeiten entspreche und die Grundlage für eine gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft schaffe.
Von der ersten bis zur zehnten Klasse werden die Schüler am Förderzentrum unterrichtet. Ein Team von Sonderpädagogen unterstützt das Lehrerkollegium unter Führung von Schulleiterin Marion Dombrowski. Sport wird an der Schule groß geschrieben. So sind Schüler aus dem Förderzentrum erfolgreich im Bundesfinale „Jugend trainiert für Paralympics“ beim Schwimmen und Rollstuhlbasketball vertreten. Ermöglicht wird die Vielfalt der Freizeitangebote auch durch das tatkräftige Mitwirken vieler Eltern und des Fördervereins der Schule.
In den vergangenen 40 Jahren sei ein Netzwerk aus Kooperationspartnern und Unterstützern aus dem wirtschaftlichen, sportlichen und kulturellen Bereich entstanden, sagt Koordinatorin Kamke dankbar. „Viele unserer ehemaligen Schüler konnten sich in ihren Berufen etablieren, einige sogar studieren oder bei den Paralympics sportliche Medaillen erringen.“ Bei den Spielen in Rio de Janeiro etwa hätten es die Schwimmer Denise Grahl und Torben Schmidtke aufs Treppchen geschafft.
Größtes Projekt zum Schuljubiläum ist eine neue Lehrküche. Um sich an den Kosten zu beteiligen, sind die Schüler schon selbst aktiv geworden: Rund 5000 Euro kamen bei dem traditionellen Sponsorenlauf für die Küche zusammen. Und auch bei der großen Feier zum 40-jährigen Bestehen des Förderzentrums wird für die Küche gesammelt. So ist etwa der Erlös von Tombola und Kuchenbüfett für das Projekt bestimmt.
