Tierhalter vor allem in der Innenstadt beklagen permanenten Leinenzwang für ihre Vierbeiner und wollen Standortsuche wieder aufnehmen
„Wir können im Innenstadtbereich nichts finden“, hatte im Juni Bau- und Ordnungsdezernent Bernd Nottebaum zugegeben. Damit ist auch der jüngste Wunsch der Kommunalpolitik, in Schwerin eine offizielle Hundewiese auszuweisen, unerfüllt geblieben. Das darf es nicht gewesen sein, sagt der Schweriner Robert Auer. Gemeinsam mit anderen Hundefreunden hat er verschiedene Orte ausgemacht, die sich trefflich für Hunde eignen würden. Doch dafür müsse die Stadt aktiv werden.
„Für Hunde in der Innenstadt und in Ostorf herrscht seit Jahren faktisch ein genereller Leinenzwang. Hundehalter, die hier ihren Tieren ein artgerechteres Leben ermöglichen oder diese auch nur in Grünanlagen unangeleint mitführen, riskieren dafür permanent eine hohe Strafe“, beschreibt Auer die Situation. Da hätten es andere Stadtteile besser, dort gäbe es Wiesen ohne eine generelle Leinenpflicht für Hunde, beispielsweise die Hopfenbruchwiese, die Wiese in Lankow zwischen Greifswalder Straße und Am Leuschenberg, die Wiese südöstlich des Medeweger Sees oder auch die Wiesen am Fernsehturm Nähe Plater Straße.
„Vor diesem Hintergrund erbitten viele Schweriner Hundehalter zumindest eine temporäre Zwischenlösung“, sagt Robert Auer. „Vorstellbar wäre innerhalb eines definierten Zeitfensters – begrenzte Tageszeiten, eventuell differenziert nach Jahreszeiten – und beschränkt auf einige unkritische Rasenflächen die Leinenpflicht aufzuheben beziehungsweise eine Verfolgung der Leinenpflicht durch den Ordnungsdienst zumindest auszusetzen.“
Ideen für mögliche Plätze, an denen Hunde sich einmal ohne Leine austoben können, haben die Hundehalter auch schon. Außerhalb der Sommermonate würde sich die Schwimmende Wiese eignen, sagen sie. Die Wiese zwischen Schleifmühlenbrücke und dem Anwesen Schleifmühlenweg 4 hätte den Vorteil, dass sie nur entlang des Schleifmühlenweges einen Zaun benötigt, argumentieren die Hundefreunde. Auch die Wiese am Schleifmühlenweg zwischen dem Trimm-Dich-Pfad und dem SAE-Abwasserpumpwerk Weinbergstraße müsste nur zweiseitig – zum Trimm-Dich-Pfad und zum Schleifmühlenweg – eingezäunt werden. „Passend wäre auch die Wiese am Buga-Spielplatz“, sagt Auer. „Vorteilhaft wäre hier auch, dass diese Wiese nur entlang des Franzosen- und des Paulshöher Weges eingezäunt werden müsste. Auch die Wiese am Franzosenweg, Ecke Lennéstraße wäre ein idealer Standort für eine Hundewiese. Sie liegt zwischen Schlossgarten und dem Anwesen des Rudervereins am Franzosenweg.“
Bis diese „Ausweisung von Hundewiesen in der Innenstadt“ gelingt, sollten nach Vorstellung der Hundefreunde um Robert Auer von Mai bis September von 6 bis 10 Uhr und von Oktober bis April von 7 bis 11 Uhr auf Flächen wie Teilen der Schwimmende Wiese, des Küchengartens oder der Marstallwiese eine tolerantere Regelung des Ordnungsdienstes gefunden werden. So soll dort nur bestraft werden, wer vorsätzlich oder fahrlässig gegen das Verbot bestimmter Benutzungsarten von öffentlichen Grünflächen verstößt. Robert Auer erklärt: „Würde man dies zu Grunde legen, müssten Personen, die Hunde auf Grünflächen mitführen, nur gewährleisten, dass andere Personen durch die Tiere nicht belästigt werden, die Hunde von Kinderspielplätzen und Badestellen ferngehalten werden, sonstige Grünflächen bzw. deren Bestandteile durch diese Tiere nicht beschädigt werden und Hundekot sofort entfernt wird.“