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Schweriner Brandruine Alte Fähre: Noch kein Land in Sicht

Von VRAA | 19.05.2017, 05:00 Uhr

Anwohner kritisieren, dass die Investoren die Mueßer Brandruine nicht beseitigen / Parkplatzsituation im Ortsteil „nicht hinnehmbar“

Einsam thront der wacklige Schornstein der alten Fähre über Mueß – und stört dabei viele. „Die alte Fähre ist der Schandfleck unseres Ortsteils. Es kann doch nicht sein, dass sich da nichts tut“, sagt Anwohner Walter Beckmann. Doch: Es tut sich wirklich nichts. Das musste Baudezernent Bernd Nottebaum bei der Ortsbegehung mit dem Ortsbeirat zugeben. „Schuld daran sind die Investoren, die ihr Wort nicht halten“, so Nottebaum.

Die Brandruine, die 2000 von Carsten Rönndahl ersteigert wurde, liegt seit Langem brach. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt einen Bebauungsplan beschlossen: Investoren sollten auf der rund zwei Hektar großen Fläche ein Café, Ferienhäuser und Einfamilienhäuser bauen. „Das mit den Häusern für Familien war bereits damals ein Kompromiss“, erklärt der Baudezernent. Doch nun wollen die Investoren mehr: Eine zusätzliche, also zweite Reihe Wohnhäuser soll im Osten des Stadtteils entstehen. Das stößt nicht nur bei den Anwohnern, sondern auch bei Stadtvertreter Rolf Steinmüller auf Unverständnis: „Es kann einfach nicht sein, dass die Investoren die Marschroute vorgeben. Es geht um unsere Stadt.“

Die alte Fähre ist aber nicht der einzige Anlass für Kritik: Viele Mueßer sind mit der Parkplatzsituation in ihrem Stadtteil unzufrieden. „Besonders am Wochenende ist es schlimm. Dann stehen überall Autos“, schildert eine Anwohnerin. Doch auch hier sei keine schnelle Besserung in Sicht, weiß Frank Reichel von der Unteren Verkehrsbehörde. „Wir können hier nicht handeln, bevor die Bundesstraße 321 nicht ausgebaut ist. Das wird frühestens 2022 der Fall sein“, so Reichel. Dann könne man auch über ein neues Konzept nachdenken, ergänzt Baudezernent Nottebaum: „Wir müssen uns Gedanken um die Breite der Fahrbahn und um die Fahrradfahrer machen. Und natürlich auch um die Parkplätze.“

Bis es soweit ist, müssen die Mueßer aber weiter mit dem Parkplatzmangel in ihrem Stadtteil leben. Und mit dem Blick auf den wackligen Schornstein ganz im Osten. So lange, bis die Investoren einlenken – oder die Stadt nachgibt.