Tief Axel reißt ein Teil eines Strand-Kiosk in Zempin auf Usedom in die Tiefe. FOTO: wallrodt
VIDEO: Sturmflut an der Ostsee
Keller voll, Autos unter Wasser, Küsten abgebrochen
Von Stefan TRetropp | 05.01.2017, 06:14 Uhr
Mit Wucht hat die Sturmflut in der Nacht die MV-Küste erreicht - und sie war mit 1,50 bis 1,80 Metern über Normal die stärkste seit über zehn Jahren. Vor allem Rostock, Wismar und Lübeck waren betroffen.
In den späten Nachtstunden schlug Sturmtief „Axel“ am stärksten zu. Vor allem in den Hansestädten Rostock, Wismar und Lübeck wurden große Schäden gemeldet. Keller liefen trotz Vorsorgemaßnahmen voll, Straßenzüge wurden überflutet und Autos standen unter Wasser. In Stralsund stand zeitweise die ganze Hafeninsel unter Wasser, auf Usedom brachten Teile des Steilufers ab. Mit durchschnittlich 1,50 m bis 1,80 Metern über Normal trat die Sturmflut höher als erwartet ein und ist damit die stärkste seit mehr als zehn Jahren.
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Das Sturmtief sorgte auch in Rostock für zahlreiche Feuerwehreinsätze und hinterließ Schäden. Bereits am Abend gegen 20 Uhr musste die vierspurige Hauptverkehrsstraße durch Rostock, die L 22, in beide Richtungen aufgrund des Hochwassers gesperrt werden. So war die Friedrichstraße zum Beispiel vollständig überlaufen.
Ein paar Meter weiter, am Fähranleger Kabutzenhof, konnten die Schaulustigen minütlich mit ansehen, wie das Wasser stieg und die Massen auf die Fahrbahn schwappten. Am Stadthafen liefen die Wassermassen unter anderem in die Gaststätte "Zum Alten Fritz" und sorgten für einen Feuerwehreinsatz, aber auch die Helfer hatten an diesem Abend Schwierigkeiten, überall hinzukommen.
Schwerpunkt war auch die Faule Straße, hier kamen freiwillige und Berufsfeuerwehrleute zum Einsatz und sicherten Hauseingänge mit Sandsäcken. Die Helfer waren pausenlos im Einsatz, zudem besetzten die freiwilligen Kameraden ihre Wachen, um schnellstmöglich in einen Einsatz zu fahren. Rund um den Gerberbruch konnte schließlich aber auch die Feuerwehr nicht mehr helfen.
Die Warnow trat über und setzte zahlreiche Keller und Tiefgaragen unter Wasser. Experten schätzten diese Sturmflut als die stärkste in den vergangenen zehn Jahren ein. Höchststände von bis zu 1,80 Meter über dem normalen Wasserstand erreichte die Sturmflut in dieser Nacht.
Für den heutigen Donnerstag ist wieder Entspannung in Sicht.