Ein Angebot des medienhaus nord
Ein Artikel der Redaktion

Tierisches Rassekaninchen auf dem Laufsteg

Von Redaktion svz.de | 10.10.2016, 05:00 Uhr

Plauer Rassekaninchenzuchtverein stellte in Plauerhagen aus. 30 Züchter präsentierten ihre besten 170 Tiere des 2016er Jahrgangs

Die Ausstellung des Rassekaninchenzuchtverein M 17 e. V. Plau am See am Wochenende in Plauerhagen war für die in diesem Verein zusammengeschlossenen 16 Mitglieder der Höhepunkt des Züchterjahres. Hier konnten sie in geballter Form die Ergebnisse ihrer Zuchtbemühungen der Öffentlichkeit präsentieren. 17 Ehrenpreise wurden von den drei Preisrichtern vergeben: der Kreisverbandspreis ging an Bernd-Thomas Koepp (Plau) für seine Havanna. Koepp ist Kaninchenzüchter „von Jugend an“, wie er berichtete. Seit 2011 hat er sich auf die Rasse Havanna spezialisiert und hält heute 30 Tiere.

Vereinsvorsitzender Falko Blödow zeigte sich sehr zufrieden, dass sich 30 Züchter mit 170 Tieren beteiligt haben, von denen auch viele käuflich erworben werden konnten: „Unsere Ausstellung der Rassekaninchen ist eine gute Gelegenheit zu fachkundigen Gesprächen, zum Austausch von Erfahrungen und dient nicht zuletzt der Vorstellung züchterischer Leistungen.“

Ältester Aussteller war Werner Berg aus Altenhof mit 88 Jahren, der seit 1962 Vereinsmitglied ist und Deutsche Riesen wildfarben zeigte. Ortwin Blödow fügte allerdings an, dass die Ausstellung durch das Auftreten eines neuen Virus RHDV2 (Chinaseuche) erschwert wurde: „Für viele Züchter ist die Impfung mit fünf Euro pro Tier zu teuer.“

Zu sehen waren Kaninchen der verschiedenen Rassen und Farbenschläge angefangen von Großrassen wie Deutsche Riesen über mittelgroße Rassen wie Blaue Wiener bis hin zu den kleinsten Rassen, den Farbenzwergen. Eingeliefert wurden sie von Züchtern aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, die aus Plau am See, Altenhof, Putlitz, Friedland, Neustrelitz, Burow, Malchow, Warenshof, Klink, Boldekow, Wahlstorf, Krakow, Meyenburg und Röbel kamen. Die Bandbreite der gezeigten Tiere war groß. Deutsche Riesen (wildfarben und weiß) werden bis elf Kilo schwer, dagegen die Farbenzwerge nur ein- bis anderthalb Kilo. Auf die Besucher, die teilweise sehr weit angereist waren - so aus Anklam und Perleberg, warteten beim Rundgang nicht nur die Tiere, sondern auch Lose einer Tombola, bei der neben anderen Preisen auch Kaninchen gewonnen werden konnten. Anschließend wurden die Gäste an der „Hasentränke“ zu Kaffee und leckerem, selbstgebackenen Kuchen eingeladen.

Falko Blödow betonte, dass sich die Züchter auch in diesem Jahr wieder viel Mühe gegeben haben, diese Schau auf die Beine zu stellen. Sie freuen sich deshalb über das Interesse der vielen Besucher. Er dankte vor allem der Familie Haecker, die dem Verein wieder die Halle kostenfrei zur Verfügung stellte. Er appellierte an Tierfreunde, die eine Möglichkeit haben, Kaninchen zu züchten und mit dem Gedanken spielen, vielleicht dem Verein beizutreten: „Wir freuen uns über jeden Zuchtfreund, der den Weg mit einer ernsten Absicht zu uns findet und die Reihen des Vereins stärken möchte. Wer sich intensiv mit Tieren beschäftigt, findet darin Muße, Freude und Erfüllung und wird mit den Belastungen des Alltags leichter fertig.“ Derzeit sind nur zwei Jugendliche Mitglied im Verein. Der Vorsitzende wünscht sich, das es mehr werden: „Die Kaninchenhaltung erzieht die Kinder und Jugendlichen zu Verantwortung, die sie für das Tier übernehmen müssen. Ich bitte deshalb die Eltern, einen entsprechenden Wunsch unterstützend zu begleiten. Wir schaffen uns mit Hilfe moderner Technik immer mehr künstliche Welten, Computer dominieren in ständig wachsenden Bereichen, elektronische Haustiere erobern die Kinderzimmer. Daran lasst sich wenig ändern. Um so wichtiger ist es, den verständigen und sachgerechten Umgang mit lebenden Tieren zu vermitteln, der keineswegs mehr selbstverständlich ist. Deshalb darf die Bedeutung der Kleintierzucht gerade auch für Kinder und Jugendliche nicht zu gering eingeschätzt werden.“