Freundschaften, Familie, Heimat sowie die Höhen und Tiefen des Lebens lassen sich die Prignitzer gern auf – oder besser gesagt unter – der Haut verewigen
Wozu ein Tattoo? Für unsere Serie verrieten Sie – liebe Leser – uns die Hintergründe zu Ihrem Körperschmuck. Für die zahlreichen Einsendungen innerhalb der letzten vier Monate möchten wir uns bedanken und hiermit ein letztes Mal einige Prignitzer Tattoo-Geschichten erzählen.
Dana Stempien schickte uns ihr erstes Tattoo. Es zeigt Simba, einen kleinen Löwen. „An sich ist es nur ein ganz einfaches Tattoo, aber für mich hat es natürlich eine große Bedeutung. Viele werden jetzt an das Lied „Hakuna Matata“ aus dem Film Der König der Löwen denken und sich an die Liedzeile „Die Sorgen bleiben dir immer fern ...“ erinnern. Der Affe Rafiki hat im Film genau diesen kleinen Simba gemalt. Rafiki sagte einmal zu Simba „Oh ja, die Vergangenheit kann weh tun. Aber wie ich es sehe läuft man entweder davon, oder man lernt daraus.“ Die meisten werden nachvollziehen können wie weh die Vergangenheit tun kann. Das Leben war noch nie einfach, aber man lernt aus seinen Fehlern. Dennoch haben die meisten Angst welche zu begehen. Der Affe hilft Simba zurück zu seinen Wurzeln, zu seinem Schicksal. Dies soll auch mein Tattoo ausdrücken: Vergiss niemals, wer du bist!“
Auch Susann Dieme hat uns die Bilderwelt auf ihrer Haut gezeigt. „Mein Alter? Frauen sprechen nicht gern über das Alter“, sagt sie verschmitzt. Die 29-Jährige wurde in Binz auf Rügen geboren, ist dort aufgewachsen. Als sie acht Jahre alt war, zog sie mit ihrer Familie weg. Das Tattoo auf ihrem Arm zeigt einen Leuchtturm mit Anker und symbolisiert ihre Heimat Binz. Ihr zweite Heimat ist die Prignitz, nicht erst, seit sie sich in der Perleberger Hautfärberei fast ihren kompletten Arm hat tätowieren lassen. Bis 2014 wohnte sie in der Prignitz und trägt damit auch Andenken an ihre Zeit auf der Haut bei sich. Und für sie steht fest: „Ich möchte wieder in die Prignitz ziehen.“ Ob es wehgetan hat? „Na ja, das ist relativ“, sagt Susann, es gebe immer Stellen, wo es etwas sensibler sei, wie zum Beispiel auf den Fußrücken. Aber wer schön sein wolle, der müsse eben leiden, und so möchte sie noch weitere Tattoos auf dem Arm folgen lassen. Der soll dann komplett im Stil der 60er Jahre vollendet werden. Neben der Heimatverbundenheit spielt auch die Freundschaft eine Rolle, bei einem ganz besonderen Tattoo an ihrem linken Handgelenk. „Das ist ein Freundschaftstattoo. Meine Freundin Annika hat den Gegenpart von meinem Pieti.“


