Die letzten Päckchen unserer Leser übergeben / In der Prignitz werden rund 380 bedürftige Mädchen und Jungen betreut
Bescherung Teil II. Gestern fuhren wir an der Perleberger Tafel vor, luden nochmals ein ganzes Auto voller Päckchen aus. Sie sind bestimmt für Kinder aus den Hartz IV Familien des Landkreises. Bereits am Montag übergaben wir die von Lesern gepackten Geschenkpäckchen auf zwei Weihnachtsfeiern im SOS-Zentrum Wittenberge und beim DRK-Kreisverband in Perleberg (wir berichteten).
Marlies Müller, Leiterin der Prignitz-Tafel, packte genau wir ihre Mitarbeiter mit an, trug die Geschenke ins Trockene. „Wir werden sie noch am Nachmittag an unsere Standorte Wittenberge, Pritzwalk und Meyenburg verteilen, so dass Kinder im ganzen Landkreis am morgigen Mittwoch und auch an Heiligabend welche bekommen können“, sagt Marlies Müller.
Gerade zu Heiligabend sei das eine ganz willkommene Spende. Die Supermärkte würden ihre Sortimente immer sorgfältiger planen, so dass kaum Naschereien übrig bleiben. Schon mehrfach hat Marlies Müller erleben müssen, wie Kinder Heiligabend voller Hoffnung zur Tafel kamen, aber nicht ein einziger Schokoweihnachtsmann mehr vorrätig war. Die Enttäuschung der Kleinen sei kaum zu beschreiben.
War es in der Vergangenheit schon schwer, die Bedürftigen zu versorgen, so ist diese Herausforderung mit der steigenden Zahl an Asylbewerbern noch gewachsen. „Allein in Perleberg haben wir 170 Bedarfsgemeinschaften mit 150 Kindern aus 15 Ländern“, sagt Müller. In Wittenberge seien die Zahlen annähernd gleich.
Sie alle kommen zu den Tafeln. In Perleberg sei der Platz so knapp geworden, dass man selbst auf einen Tannenbaum verzichtet habe. Die Flüchtlinge nutzen das Warenangebot genau wie die deutschen Hartz IV-Empfänger. „Sie sind durchweg sehr nette, höfliche Menschen, die uns mittlerweile auch auf der Straße erkennen und grüßen“, so Marlies Müller. Untereinander gebe es keine Konflikte zwischen deutschen und ausländischen Bedürftigen. „Das haben wir bisher nicht erleben müssen und sind glücklich darüber.“
Insgesamt betreuen die Prignitzer Tafeln 456 Bedarfsgemeinschaften im Landkreis. Das sind etwa 380 Kinder und 680 Erwachsene. Perleberg und Wittenberge seien mit Abstand die wichtigsten Standorte. Unter den Bedürftigen nehme die Zahl der Rentner weiter zu, das sei auffällig, sagt Marlies Müller.
Heiligabend öffnet die Tafel um 11.45 Uhr, um 12 Uhr startet der Verkauf, gegen 13 Uhr beginnt dann auch für die Leiterin und für ihre zwölf Mitarbeiter, die alle über geförderte Maßnahmen beschäftigt sind, die Weihnachtszeit. „Viele von ihnen haben Familie, wollen dann nach Hause“, sagt Müller. Zugleich dankt sie ihren Mitarbeitern und auch den ehrenamtlichen Helfern. „Sie schauen nie auf die Uhr, bleiben auch mal länger, wenn es nötig wird.“
Ein weiteres Dankeschön richtet Marlies Müller an die Leser unserer Zeitung, die mit ihren Päckchen für Freude bei den Kindern sorgen. „Außerdem danke ich all unseren Unterstützern.“
Gleich zu Beginn des nächsten Jahres wird die Tafel ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk bekommen: ein Kühlfahrzeug. Das werde sehr dringend benötigt.
Familie Wolgam bringt 14 Päckchen
Der Dank der Tafel und unserer Redaktion richtet sich ganz besonders auch an Familie Wolgam. Zu dritt hatten sie alle Hände voll zu tragen. 14 Päckchen hatte Melanie Wolgam für jene Kinder gepackt, für die Weihnachten nicht so üppig ausfällt. „Unser Sohn hat eigentlich alles, was er sich wünscht“, fügt Christian Wolgam an. Und der 13-Jährige nickt zustimmend. Als die Perlebergerin vom Vorhaben des „Prignitzer“ las, stand für sie sofort fest: „Da mache ich mit.“
Gesellschafts- und Kartenspiele, kleine Schutzengel, Bücher, was zum Kuscheln und zum Naschen und manches mehr, worüber sich Kinder freuen, hat sie liebevoll zusammengestellt und weihnachtlich verpackt. „Es macht mir einfach Spaß. Und was gibt es Schöneres als leuchtende Kinderaugen?“ Weihnachtsüberraschungen für zwei kleine Mädchen und die anderen für Jungs im Alter von einem bis acht Jahren gaben Wolgams in der Perleberger Redaktion ab.
Zu Dritt haben sie alle Hände voll zu tragen. 14 Päckchen hatte Melanie Wolgam für Kinder gepackt, für die Weihnachten nicht so üppig ausfällt. „Unser Sohn hat eigentlich alle, was er sich wünscht“, fügt Christian Wolgam an. Und der 13-Jährige nickt eifrig mit dem Kopf. Als die Perlebergerin vom Vorhaben des „Prignitzer“ las, stand für sie so fort fest: „Da mache ich mit.“ Gesellschafts- und Kartenspiele, kleine Schutzengel, Bücher, was zum Kuscheln und zum Naschen und manches mehr, worüber sich Kinder freuen, hat sie liebevoll zusammengestellt und weihnachtlich verpackt. „Es macht mir einfach Spaß. Und was gibt es Schöneres als strahlende Kinderaugen?“ Weihnachtsüberraschungen für zwei kleine Mädchen und die anderen für Jungs im Alter von einem bis acht Jahren gaben die Wolgam in der Perleberger Redaktion ab.
