Floriangruppe erhielt eigene Uniformen , Winterparkas für alle in den Jugendwehren, lautet jetzt das große Ziel
Sechs bis neun Jahre sind Phillipp, Leon, Finn-Mattis und die anderen alt und schon richtige kleine Feuerwehrmänner. Zur Weihnachtsfeier der Perleberger Jugendwehr bekamen sie jetzt auch ihre „Uniformen“. Groß prangt darauf die Aufschrift: Kinderfeuerwehr der Stadt Perleberg.
Stolz wie Bolle sind die Kleinen und die Großen der Jugendwehr wären beim Anblick der Monturen am liebsten noch mal klein. An die 850 Euro hat die Ausstattung der Jüngsten gekostet, „Spenden, die wir gezielt für die Kinder- und Jugendarbeit eingeworben haben“, so Stadtjugendwart Maik Müller. Erst seit September gibt es in der Perleberger Jugendwehr eine Floriangruppe. Mit vier Kindern habe man begonnen, berichtet Jugendwart Patrick Kludas. Heute sind es elf Steppkes, die sich alle 14 Tage freitags um 16 Uhr in der Wache zum „Dienst“ melden.
Denn richtige Feuerwehrmänner wollen sie alle mal werden und bis dahin gibt es noch viel zu lernen. Dabei hilft ihnen Franka Arnold – eine gestandene Feuerwehrfrau. Sie betreut die Kleinen, bringt ihnen bei, was ein Feuerwehrmann alles können muss. Geschicklichkeit wird trainiert, gebastelt und auch Technik wird schon mal in Augenschein genommen bzw. im Sommer dann auch das Spritzen geübt.
Spieleffekt überwiegt da noch, „schließlich sollen die Knirpse richtig Spaß an der Feuerwehr haben“, ergänzt Maik Müller. Ganz bewusst habe man sich auf eine Floriangruppe fokussiert, denn „mit zehn Jahren, wenn man offiziell Mitglied in der Jugendwehr werden kann, haben die meisten schon ihr Hobby, ihre Freizeitbeschäftigung gefunden.“
Die Feuerwehr braucht aber Nachwuchs. Allein unter dem Gesichtspunkt, dass von zehn Nachwuchsblauröcken nur einer später in die Erwachsenenwehr wechselt, die anderen zumeist durch die Ausbildung anderswo ihren Lebensmittelpunkt finden, komme der Kinder- und Jugendarbeit eine ganz große Bedeutung zu, unterstreicht der Stadtjugendwart. Dazu gehört eben vor allem auch, die Mädchen und Jungen bei der Stange zu halten, sie auf die Aufgaben vorzubereiten und dabei sie auch so zu motivieren, dass sie umgangssprachlich Feuer und Flamme für die Feuerwehr sind.
Die 15 Uniformen, die natürlich auch auf Zuwachs gekauft wurden, denn die Steppkes wachsen nicht nur an ihren Aufgaben, zeigen nun allen, „wir sind die Kinderfeuerwehr der Stadt Perleberg“, wie es Finn-Mattis auch hörbar verkündet. Auf die ist Bürgermeisterin Annett Jura mächtig stolz, wie insgesamt auf die Arbeit, die in den Jugendwehren der Stadt geleistet wird.
53 aktive Nachwuchsblauröcke hat Perleberg mit seinen Ortsteilen. Sie alle mit entsprechender Winterbekleidung, sprich Parkas, auszustatten, dass sei das nächste große Ziel. „Dafür fehlen uns noch um die 2000 Euro“, überschlägt der Stadtjugendwart. Denn wenn Parkas, dann für alle, „Unterschiede dürfen und wollen wir nicht machen“.