
Kripo ermittelt gegen Schulgesundheitsfachkraft für Perleberger Schulen
Gegen die Schulgesundheitsfachkraft, die seit Februar im Rahmen eines landesweiten Pilotprojektes an der Perleberger Rolandgrundschule und der Oberschule „Friedrich Gedike“ arbeitet, wird ermittelt. Das ergaben Recherchen des „Prignitzer“. Konkret wegen des „Verdachtes des sexuellen Missbrauchs“, wie gestern Dörte Röhrs von der Pressestelle der Polizeidirektion Nord auf Anfrage bestätigt. Das sei aber nicht gleichzusetzen mit Vergewaltigung, betont sie.
Die gleiche Aussage trifft Oberstaatsanwältin Marianne Böhm, Leiterin der Abteilung Sexualstrafsachen beim Landgericht Neuruppin. Es werde ermittelt und so lange gelte die Unschuldsvermutung.
Derweil ist der junge Mann nicht mehr an den Schulen und „wird auch nicht mehr nach Perleberg zurück kehren“, sagt Heike Rudolf, Schulleiterin der Rolandschule. „Der Schutz der Kinder ist uns wichtig, steht ganz oben an“, unterstreicht die Schulleiterin. So habe man Vorwürfe in dieser Richtung nicht nur sehr ernst genommen, sondern auch umgehend reagiert. Schulrat Dietmar Menzel vom Staatlichen Schulamt Neuruppin ergänzt, dass man über einen Vorfall und die Strafanzeige informiert worden sei. Bei einem derartigen Verdachtsmoment werde umgehend gehandelt, die betreffende Person aus der Schule genommen. „Auch wenn wir nicht der Arbeitgeber sind.“
Stelle an Schulen wird neu besetzt
Großes Kopfschütteln beim Awo-Bezirksverband Potsdam, dem Arbeitgeber. Derzeit werde ermittelt, betont Angela Basekow, Vorstandsvorsitzende. Mehr könne sie dazu nicht sagen, nur so viel, der Vorgang liege bei den richtigen Gremien. Man selbst tue alles für eine schnelle Aufklärung. Auf die Frage, ob ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vor einer derartigen Einstellung bei ihnen üblich sei, betont die Vorstandsvorsitzende: „Ja, grundsätzlich ist ein solches bei der Arbeit mit Kindern gefordert.“
Die Stelle der Schulgesundheitsfachkraft, die für die beiden Perleberger Einrichtungen zuständig ist, werde neu besetzt. Man habe mit den Schulen bisher sehr eng zusammengearbeitet und lege darauf auch weiterhin großes Gewicht, so Basekow.